Metroid Fusion
Es gibt Spiele die bei Kritikern mit Lob überschüttet werden und auch bei den Fans richtig gut ankommen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Spieler, die das etwas anders sehen. Ich bin wohl einer von ihnen. Nicht das ich mit Metroid Fusion keinen Spaß hatte, aber für mich persönlich konnte es die zu großen Fußstapfen vom Meisterwerk Super Metroid nicht ausfüllen. Und das, obwohl das gleiche Entwicklerteam am Werk von Fusion gesessen hat. Habe ich zuviel erwartet?
Die Story um Samus Aran beginnt mit einem für ein Handheld Spiel optisch üppigen Intro.
Es ist ziemlich gut arrangiert und lässt direkt die Muskeln spielen. Die Metroid typische Intromusik aus Super Metroid verschaffte mir den gewissen Gänsehautmoment.
Fusion erzählt was nach Metroid II: Return of Samus passierte und bringt den Spieler erneut auf den Planeten SR388. Zusammen mit der GF, der galaktischen Föderation, soll sie den Planeten erkunden. Als sie auf einen Hornad treffen, ein Wesen, das wie ein zu kleiner Dinosaurier aussieht, wird dieser von ihnen eliminiert und das Drama nimmt seinen Lauf. Nachdem der Hornoad stirbt, wird ein Virus frei gesetzt das Samus nicht töten kann. Das Virus dringt in ihren Körper ein und infiziert sie. In ihrer Verzweiflung beschließt sie zum B.S.L. zurückzufliegen, dem Biologic Space Labs, in der Hoffnung das ihr dort geholfen werden kann. Auf ihrem Rückflug wird sie bewusstlos und trifft mit ihrem Schiff auf ein Asteoridenfeld. Sie erwacht und findet sich im Hauptquartier der Galaktischen Federation wieder. Teile ihres biologischen Anzugs mussten entfernt werden da, sie vom aggressiven X-Virus befallen und infiziert wurden. Als Gegenmittel wird ihr ein Metroid Serum aus den Zellen eines Baby-Metroid injiziert. Von nun an ist sie gegen das X-Virus immun und kann es sogar in sich aufnehmen.
Als es eine Explosion im B.S.L. gibt wird sie dorthin entsand, um der Sache auf den Grund zu gehen. Unterstützung hat sie dabei von der KI des neuen Raumschiffs, die sie Adam nennt (wegen Adam Malkovich aus Metroid Other M- ein Vorgesetzter zu dem sie einen guten Draht hatte) und muss von dort an die verschiedenen Bereiche untersuchen. Das X-Virus hat dort sämtliche Population und auch Vegetation befallen. Den schlimmsten Gegner erschuf das X aus den befallenen Teilen von Samus biologischen Anzugs – das SA-X. Ein Abbild ihresgleichen, mit ihren Fähigkeiten und anfänglich nicht zu stoppen. Samus ist noch zu sehr geschwächt um sich dem SA-X entgegenstellen zu können. Der einzige Weg ist es bei einem Aufeinandertreffen das Weite zu suchen. Wenn ihr so wollt ist das SA-X der Terminator in der Metroid Serie.
Von nun an müsst ihr nur mit der Unterstützung der KI Adam die sechs Sektoren des B.S.L. untersuchen, eure Fähigkeiten zurückerlangen und das X-Virus stoppen. Immer auf der Hut das SA-X irgendwo auf euch lauern könnte.
Die Spielmechanik ist im Prinzip nichts Neues, wenn man die Metroid Serie ein wenig kennt. Habt ihr Metroid II, Zero oder Super Metroid gespielt, dürftet ihr euch vertraut fühlen und keine Probleme haben. Springen, laufen, zum Morphball zusammen rollen um entlegene Winkel und versteckte Räume zu erreichen, sind ebenso der Standart wie bekannte Attacken wie der Spacejump oder der Einsatz von Missiles. Letztere haben im Gegensatz zu Super Metroid allerdings nur eine Aufwertung. Zuerst bekommt ihr die Standart Raketen, die im späteren Verlauf zu Super Missiles aufgewertet werden. Neu ist allerdings das ihr euch an einigen Wänden oder Decken festhalten könnt und auch von dort links/rechts/diagonal schießt. Steuerungstechnisch bin ich bestens mit dem Game Cube Controller klargekommen, da ich Fusion am Röhren TV über den Game Boy Player gespielt habe. Sehr angenehm empfand ich die Möglichkeit das mir das Spiel im Menü die Wahl lässt beim Sound über Handheld oder Kopfhöhrern zu wählen. Da ich das Spiel in der Tat zum Großteil über Kopfhöhrer gespielt habe, empfand ich dies als nettes Feature, denn der Ton kommt gerade über Kopfhöhrer mit einem satteren Bass aus den Boxen. Im Handheld Modus merkte ich das die Höhen etwas anders abgemischt waren. Eine wirklich gute Idee von Nintendo. Da hat man sich Gedanken gemacht.
Das Leveldesign ist im Gegensatz zu einem Super Metroid eine Umstellung. Nicht gravierend aber doch anders, da ihr im Prinzip abgeschlossene Bereiche habt. Ihr bekommt von der KI Adam den Auftrag in den dritten Sektor zu gehen, habt das Missionsziel dank der Karte vor Augen, bekommt erklärt was dort zu tun ist und führt den Auftrag aus. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich gibt es wieder so einige versteckte Räume oder Abschnitte um Bonus Missiles, zusätzliche Energiecontainer oder Superbomben zu finden. Hier gibt es keine Überraschungen. Ihr wollt Metroid in 2D? Ihr bekommt Metroid in 2D.
Allerdings erstreckt sich wie in Super Metroid (das ist für mich einfach die 2D-Referenz) nicht nach und nach durch neue Fähigkeiten die Welt, was ich damals bis heute sehr spannend fand. Eure Fähigkeiten bekommt ihr an Terminals zurück, die ihr erreichen müsst oder von gefallenen Bossgegnern die das Virus ebenfalls in sich beeinhalten. Und eben solche sind auch eins der größten Mankos des Spiels, zusammen mit dem sich nicht erschließenden Leveldesign. Wasser, Feuer, Eis, eine Art Dschungel, Forschungsstation. Sieht alles ganz schick aus und ist recht belebt, aber hat mir nicht den gewissen Kick gegeben. Gegner in den Levels sind wie ich finde härter als in anderen Metroids und geben nach deren Zerstörung das Virus frei. Gelb füllt eure Energie auf, dunkelgrün lässt den Waffenvorrat von Missiles/Bomben wieder ins Positive steigen. Sprünge von Wänden an Platformen ums sich hochzuziehen funktionierten auch oft wenig zufriedenstellend. Oft hatte ich das Problem nicht den richtigen Winkel zu finden. Super Metroid schaffte es einfach den richtigen Flow zu finden. Zudem wirkt alles sehr entschleunigt. Selbst wenn ihr die Fähigkeit den Speed Booster bekommt um schneller laufen zu können, fühlt sich das doch irgendwie im Gegensatz zum SNES Pondon langsamer an. Zumindest habe ich das so empfunden.
Kommen wir zu den Bossen. Mochte ich sie im SNES Ableger doch sehr, haben sie mich in Fusion hin und wieder zur Verzweiflung, regelrecht wütend gemacht. Undurchsichtige Patterns, seltsame Hitboxen und manchmal unfaire Passagen haben so zu etlichen und unnötigen Toden geführt. Vielen Speichermöglichkeiten sei Dank habe ich das doch meiner Meinung nach recht schwere Spiel beenden können. Habt ihr einen Boss besiegt, ist der Kampf aber noch nicht gewonnen. Danach wirft der Boss das X aus, dass euch dann auch noch ans Leder will. In der Regel reichen dann fünf Missile Treffer damit ihr diese spitze Kugel zerstört und eine Fähigkeit zurückerlangt. Es ist aber auch nicht selten vorgekommen, dass das X mich in dieser Kugelform noch getötet hat. Bosskämpfe fordern halt nunmal ordentlich Energie. Zwar schüttet das X in dieser Form noch Munition und Energie aus, aber diese müsst ihr auch aufnehmen können, da die kleinen Biester wild umherschwirren und nach einer kurzen Zeit verschwinden.
Das gilt übrigens auch für die Standart Gegner in den Levels. Da kann es sogar vorkommen, dass euch die Viren abhauen und die Gegner an neuer Stelle (z. B. über euch) wieder aufbauen. Das kann mitunter schon nervig sein.
Heißt es das ihr den Boss besiegt, dass X danach aber nicht, dann dürft ihr den Kampf von vorne beginnen. Boss Recycling ist mir ebenfalls an einer Stelle aufgefallen, wo man einen von Ihnen zweimal präsentiert, dieser aber weder optisch viel zu bieten hat, noch bei einem zweiten Aufeinandertreffen viel an neuen Angriffsmustern dazu gelernt hat. Das hätte man sich sparen können. Einen alten Bekannten trefft ihr ebenfalls wieder und auf dessen Auftritt hätte man ebenfalls verzichten können, da das einer der leichtesten Bosskämpfe für mich im Spiel darstellt und zu damaligen Zeitpunkt von Endgame spricht.
Die Musik konnte mich auch nur zum Teil überzeugen. Die Titelmelodie versprach schon einen gewissen Gänsehautmoment und auch die bekannten Sounds wenn ihr am Speicherpunkt erwacht, aber in den Levels wiederholen sich die Melodien zu oft. Wenngleich diese auch sehr gut sind, hätte ich mir des Öfteren etwas düstere Klänge erhofft. Zudem erwarte ich bei einem Advance Spiel schon, dass das Arrangement über einen längeren Zeitraum mehr Abwechslung bietet. Immerhin hat man hier kein Game Boy Spiel mit etlichen Limitierungen vor der Brust.
Was bleibt ist also eine rund siebenstündige Achterbahnfahrt von recht weit oben, bis ziemlich weit unten. Vielleicht habe ich nach Super Metroid aber auch zu viel erwartet.
Fazit:
Metroid Fusion konnte mich einfach nicht so begeistern wie es mir meine anfängliche Euphorie zuerst interpretiert hat. Vom nostalgischen Titlescreen, über das gelungene und Handheld aufwändige Intro bis hin zum Nervenaufreibenden Finale waren viele Höhen und Tiefen für mich dabei. Gute und einprägsame Steuerung, tolle Zwischensequenzen, die im Fahrstuhl erzählt werden, das SA-X das für einen gewissen Nervenkitzel sorgt und schicke Grafik treffen auf zu oft wiederkehrende Musik, einen zu unausgegorenen Schwierigkeitsgrad und etliche Bosse die mir keinen Spaß gemacht haben. Zudem noch gerade beim SA-X Trial&Error Passagen die einem die Röte ins Gesicht steigen lassen. Den SA-X wie einen Terminator ins Spiel einzubauen, empfand ich aber als gelungene und frische Abwechslung in der Serie. So kommt schon ein gewisses düsteres Grundsetting auf. Die Musik spiegelt das leider meiner Meinung nach nicht oft genug wider. Unter dem Strich bekommt ihr hier ein sehr gutes 2D Metroid, dass gerade im Handheld Sektor durchaus spielenswert ist. Für mich allerdings nicht mehr allzu häufig. Metroid Fans kommen aber um diesen Teil nicht drum herum. Alle anderen müssen abwägen, ob ihnen der mittlerweile recht hohe Preis das Wert ist.
Fun Fact:
Nintendo R&D1, das dienstälteste Nintendo Studio und Director Yoshio Sakamoto, der schon Super Metroid erschuf, haben auch Metroid Fusion entwicklelt.
Die Story mit dem SA-X ist Metroid untypisch ein Novum in der Serie.
Von einigen Spielemagazinen wird Metroid Fusion als das beste Game Boy Advance Spiel angesehen.
Ausgewählte Kunden konnten Fusion im Jahr 2011 auf dem 3DS spielen. Es ist ebenso auf der Virtual Console der WiiU seit 2014 erhältlich.
Metroid Fusion
Entwickler: Nintendo R&D1
Publisher: Nintendo
Release: EU/US 2002, JP 2003
Pro:
-sehr gute Grafik
-optisch ansprechende Bossgegner
-hervorragende Zwischensequenzen
-Fahrstühle werden genutzt, um die Story zu erzählen
-gute Musik
-Möglichkeit beim Sound zwischen Handheld und Kopfhöhrern (z.b. am TV) einzustellen
-viele Speichermöglichkeiten
-wie immer gelungene Mischung aus Waffen und Fähigkeiten
-interessanter Plot Twist
-intuitive Steuerung
-viel zu erkunden/versteckte Items etc.
-SA-X als Terminator ähnliche Bedrohung
-satter Waffen- und Umgebungssound
-ordentlicher Umfang
Contra:
-keine insich geschlossene Welt
-ständig wiederkehrendes Missionsdesign
-einige Trial&Error Passagen
-mitunter aunausgegorener Schwierigkeitsgrad
-Bosse in ihrem Schwierigkeitsgrad nicht im Gleichgewicht (Patterns/Hitboxen)
-alles wird vorgekaut was zu tun ist
-X-Virus oft schwer einzufangen, in kritischen Situation dem Tod geschuldet
-gelegentliche Steuerungsprobleme bei Wandsprüngen
-SA-X wird zu wenig eingebunden
-Musik zu oft wiederkehrend
-mehr düstere Musik hätte dem Setting gutgetan
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