Lost in Japan

Popful Mail

Prolog

Japan – unendliche viele Videospiel-Welten. Soviel haben wir schon gespielt, aber es gibt noch einiges was wir noch nicht kennen. Ich habe nach anderen Spielen gesucht und habe sie im fernen Japan gefunden. Deine Sprache kann für mich zum Problem werden, aber wir verstehen uns auch auf anderen Ebenen. Japan, zeig mir deine Spiele und ich zeige dir meine grenzenlose Liebe. Eine Basis beruht auf Gegenseitigkeit und das können wir uns geben. Es beginnt gerade – hier und jetzt.

Zwischen Faszination und Sprachbarriere

Wer von euch jetzt vermutet, dass ich noch kein exklusives Spiel aus Japan gespielt habe, der täuscht sich. Meine Sichtweise hat sich nie auf nur europäische Gefilde beschränkt, denn ich habe immer über den Tellerrand hinaus gesehen. Stets schielte ein Auge immer nach Amerika oder Japan. Englisch war in der Schule für mich kein Problem, aber wenn man Älter wird und es nicht mehr jeden Tag benutzt, sind diese Fähigkeiten nicht mehr so prägnant. Warum sollte ich also jetzt auch noch mit Videospielen anfangen, deren Sprache ich überhaupt nicht spreche? Titel die nicht einmal englische Texte bieten und mir so helfen würden meinen Weg durch das Spiel zu finden? Weil ich Videospiele liebe und noch neues und frisches spielen möchte das ich noch nicht kenne. Wobei ich direkt sage, dass ich mich an Rollenspiele nicht herantrauen werde. Das wäre mir bei meiner oft doch zu wenigen Zeit einfach zu anstrengend. Dennoch gefallen mir auch Spiele die sich nicht nur auf die A und B Taste beschränken. Es wird also nicht immer einfach für mich werden. Gleich zum Start habe ich mir mit Popful Mail ein Spiel „eingebrockt“, dass in die Action-Adventure Sparte einzuordnen ist. Das kommt an die Komplexität eines RPG nicht ganz heran, aber verlangt dem Spieler der kein Japanisch kann schon einiges ab. Das wusste ich zu Beginn meiner Reise aber noch nicht. Auch hat es etwas länger gedauert vom „wow das muss ich haben“ bis zum „jetzt steht es hier im Wohnzimmer und ich kann loslegen“ Moment. Es begann damit das YouTube wie so oft mein bester Freund ist. Ich suche nach japanischen Exklusivtiteln oder auch Spielen die es zwar auch in Amerika oder Europa gibt, aber mir aufgrund der nicht kastrierten Hz Zahl und veränderten Cover Artwork besser gefallen. Meine Probleme bestehen dann oft aus dem Preis und woher ich sie dann bekomme. Mein Geschmack scheint offenbar gut zu sein, denn das spiegelt sich oft in den Euroscheinen wider, die ich dafür hinlegen muss. Popful Mail wurde zuerst von mir als Jump ’n Run identifiziert, nachdem ich nur wenig in ein Let’s Play hereingesehen habe, die ich immer die ohne Kommentare angucke. Ich möchte einfach nicht komplett gespoilert werden. Kurz gucken und dann abwägen, ob es Aufgrund der Sprachbarriere und seiner Art etwas für mich ist.

Japaner mögen es farbenfroh.

Popful Mail – Action-RPG auf dem Super Famicom mit Hindernissen

Popful Mail sprach mich an und daher kaufte ich es einem mir bekannten Sammlerkollegen ab. Nach ein paar Tagen landete es dann im Briefkasten und ich musste erstmal das Cover begutachten. Himmel ist das geil bunt. Wunderbare Farbkompositionen aus blau, gelb und ganz viel rot. Auf dem Cover eine Elfe mit Schwert, links von einem kleinen blauen Drachen und rechts von einem Magier unterstützt. Und die Rückseite machte mir das Spiel mit Zeichnungen und Ingame Screenshots schmackhaft. Die wunderbar kleine und farbenfrohe Anleitung machte ebenfalls Spaß beim Durchblättern. Was dort alles geschrieben steht? Ich habe keine Ahnung. Dennoch hätte ich sie mir besser ansehen sollen, denn auf ein paar der Bildchen wird mit Start, Continue, Save und Load erklärt wie und wo man z.b. speichern kann. So kann man sich das Leben zu Beginn selber schwer machen. Natürlich wollte ich auch wissen, mit wem ich es hier zu tun habe. Entwickler Falcom war mir ein Begriff und wer Mail, Tatt und Gaw sind ebenfalls. Mail ist unsere Heldin mit der wir von Beginn an starten. Sie ist eine Kopfgeldjägerin die auf der Suche nach Nuts Cracker ist. Der ist Boss einer ruchlosen Bande und ständig vor ihr auf der Flucht. Er agiert gerne mit Sprengstoff und explodierenden Puppen, die ihm ähnlich sehen, haben es ihm angetan. Die beiden entwickeln im Spiel eine Art Hassliebe und ihn zu fangen stellt für Mail eine Mammutaufgabe dar. Nach einer gewissen Zeit bin ich dann Tatt begegnet, der auf der Suche nach Muttonhead ist, sein ehemaliger Meister der ihn und seine Kommilitonen verlassen hat. Tatt möchte wissen was mit ihm passiert ist und schließt sich Mail an. Zu zweit kann man einfach besser auf die Suche gehen. Als Dritten im Bunde habe ich dann noch in den Höhlen Gaw gefunden. Ein kleiner blauer Drache der dort mit seinen Artgenossen lebt. So schließen sich die drei zusammen und merken anscheinend zuerst gar nicht, dass Necroz Meister, der bösen Magier, plant das Land, in dem sie leben, zu zerstören. So müssen also die drei Charaktere zusammen arbeiten, um eine drohende Katastrophe abzuwenden.

Auch die Rückseite macht Lust auf mehr.

Sprachblockaden

Aufgrund von etlichen Ingame Zwischensequenzen war die Story trotz der Sprachbarriere für mich bis zum Schluss einigermaßen nachvollziehbar. Der Anfang von Popful Mail war allerdings recht hart für mich. Zuerst begann ich in einem Dorf, dessen Bewohner ich nicht verstand und musste die Location verlassen. Danach fand ich mich auf einer Übersichtskarte wieder und konnte auch nur eine Welt bereisen. Es fing doch sehr gemächlich an und ich durchstreifte recht schöne Wälder, die mit Spinnen, Magiern und Wolfs ähnlichen Gegnern gespickt waren. Springen, ducken und das Schlagen mit dem Schwert waren schnell erlernt. Die Sprungattacke konnte ich ebenfalls recht effektiv einsetzen. Nur das Schild, was Mail in der anderen Hand hält, konnte ich irgendwie nicht so funktional einsetzen wie ich es gerne gehabt hätte. Meine Energieleiste konnte ich am oberen Bildschirmrand auch eindeutig identifizieren, aber die Magieleiste war mir noch suspekt, da Mail sie nicht benutzte. Die Leiste rechts daneben ebenfalls. Später stellte sich heraus das es wohl Gold für gefallene Gegner gibt. Die MP Leiste zeigt die Stärke der Waffen von Tatt und Gaw, die sich nach Schüssen nach und nach regeneriert. Nach meinem ersten Ableben musste ich feststellen, dass mir die Energieleiste automatisch wieder aufgefüllt wird und ich direkt weiter spielen kann. Tolle Sache! Wenn ich nur wüsste wie und wo ich Energie auffüllen kann. Also zurück ins Dorf. Praktisch, wenn man mit einem Knopfdruck den Level einfach so verlassen kann. Immerhin hatte ich ja schon einige Gegner besiegt und dementsprechend sollte mein Geldsäckchen ja auch gefüllt sein. Ich kam bei der Händlerin im Shop an und konnte nur Früchte wie Kirschen und Äpfel erkennen. Die sollten meine Energie wohl wieder auffüllen, wenn man genug Gold dabei hat. Für 200 Gold Kirschen kaufen wollen aber nur 80 Gold Taschengeld dabei haben. Na ja dachte ich mir, ab in den Level und Gold farmen. Wieder zur Händlerin und….was zum Henker? Wieso habe ich nichts verdient, wie kann ich denn dort etwas kaufen? Und auch weiter unten gab es anscheinend Items wie Rüstungen oder andere Waffen die aber mal eben 2000 Gold kosten sollten. Da habe ich zuerst nicht durchgeblickt. Mit viel Frust kämpfte ich mich ohne Heilung durch den Wald und besiegte den dortigen Boss. Der Gott der Videospiele schenkte mir darauf hin einen hellen Moment im Shop. Ok es war eher Zufall als ich mich durchs Menü geklickt habe, als mein Geldbeutel um 2500 Goldstücke aufgefüllt wurde. Die Händlerin hatte anscheinend das Gold für mich im Shop verwahrt. Da sag noch einer das es keine Zinsen mehr gibt! Shopping! Heilung und Rüstung gekauft und so alles auf den Putz gehauen und siehe da, ich bekam von den Gegnern im ersten Abschnitt, den ich nochmal durchstreifte, viel weniger Schaden. So konnte ich nun nach dem geschafften und recht leichten Boss das nächste Level bereisen – die Höhlen. Gott was hab ich diesen Abschnitt gehasst. Zuerst wurde ich von zwei Fledermäusen unsanft begrüßt, um dann an einen neuen Gegner zu geraten, der aussah wie ein Krokodil der zu oft Wolverine geschaut hat. Er verpasste mir direkt so eine mit der Kralle das ich mich tot am Boden wiedergefunden hatte. Mit Mail in den Nahkampfangriff zu gehen ist bei diesen Biestern eine gefährliche Sache. Mit dem Feuerball aus Tatts Zauberstab allerdings mit zwei- bis drei Schüssen kein Problem. Der Weg durch die Höhlen machte mich wahnsinnig. Nervige Gegner, eine Location die überall gleich aussieht und etliche Tode erschwerten mir das Leben. Zumal wusste ich immer noch nicht wie, dank nicht richtig studierter Anleitung, das Speichern funktioniert. Doch dann fand ich unter Tage ein kleines Dorf das von Gaw dem Drachen und seinen Freunden bewohnt wurde. Auch diese Kumpel hatten einen Shop und ich fand im Internet heraus, welche Punkte man klicken muss um speichern zu können. Ihr ahnt ja gar nicht wie man durchatmen kann, wenn die Speicherfunktion funktioniert. Doch damit war das Thema Höhle noch nicht beendet, denn dort gab es auch Unterwasserseen mit allerlei Gegnern. Und das war nicht mein größtes Problem. Das bestand nämlich darin das Aufgrund von Luftknappheit meine Energie stetig schrumpfte und ich oft den Ausgang nicht fand und wie ein nasser Sack auf den Grund fiel. Das führte dazu das ich nach zig Versuchen das Pad weglegte und Konsole ausgeschaltet habe.

Schön das die Anleitung ein wenig weiter hilft.

Der nächste Versuch

Erst am nächsten Tag sollte ich es erneut versuchen. Ich traf in den Höhlen noch mehr Kumpels von Gaw und alle hatten etwas zu erzählen. Schon lustig, wenn man einfach jedes Gespräch wegdrückt, weil es einem nicht weiter hilft. Aber anscheinend musste ich für einen dieser Kollegen ein Item besorgen und als ich es auf dem Grund gefunden hatte, durfte ich es behalten und konnte unter Wasser atmen. Dies war der nächste Moment im Spiel wo ich vor Erleichterung laut Seufzen musste. Der restliche Weg war noch wirklich lang, gefährlich und noch oft Nervenaufreibend und das konnte man auch vom Boss sagen. Der war nämlich im Gegensatz zu seinen Vorgängern um einiges schwerer für mich zu meistern. Aber auch dieser fiel mit der richtigen Taktik. Dann ging es noch in ein Schloss, was ebenfalls in seiner Wegfindung schwer zu meistern war, mir aber Aufgrund seiner Optik sehr gut gefallen hat und ebenso das frostige Level darauf, denn welches Adventure verzichtet schon auf Eis und Schnee. Dort wurde es dann auch richtig haarig für mich, ein Zwischenboss stellte meine Nerven auf eine harte Geduldsprobe. Der vorletzte Boss war dann nochmal ein fieser Widerling der mit seinen Angriffen feste Schaden austeilen konnte. Aber den hatte ich nach gerade mal fünf Versuchen auf den Boden der Tatsachen geschickt. Schön ist halt auch das jedes Mal, wenn ihr das Zeitliche segnet direkt beim Boss wieder starten könnt. Und dann kam auch nach einigen Zwischensequenzen und mal wieder den richtigen Weg finden der Endgegner. Dachte mir schon das es hart werden würde und stellte mich auf einige Versuche ein. Den Ersten konnte ich noch unter „ich habe ihn gesehen und schau mir mal seine Attacken an“ verbuchen. Der zweite Versuch endete schlechter als der Erste und der dritte Anlauf….konnte ihn tatsächlich schon niederstrecken und ich kann euch nicht mal sagen warum. Die Hitboxen waren mir bei ihm suspekt und manchmal konnte ich gar nicht sagen, ob ich getroffen habe oder auch nicht. Anscheinend wurde wohl aber massiv ein wunder Punkt bei ihm getroffen und was ihn so schnell zu Fall brachte, das ich dem selber nicht trauen konnte. Aber ich hatte es geschafft, war glücklich und erleichtert. Die Ingame Zwischensequenzen wurden im Outro noch durch schöne Animationen bereichert bis „The End? “ übrig blieb. Nach rund acht Stunden hatte die Reise von Mail und Ihren Freunden ein Ende gefunden. Es war eine Exkursion, die mich forderte, aber gleichzeitig auch bei Laune hielt und ich dachte: Es war gut aber nicht perfekt – so wie ich.

All pictures by Voll Verpixelt

Voll Verpixelt ist Retro Spieler aus Leidenschaft mit dem Hang zum Kuriosen und Ungewöhnlichen, Castlevania Fan und Dark Souls Überlebender. In seinen Beiträgen präsentiert er alte Dinge in neuem Licht und erklärt Hintergründe und Geschichten.

Die Hutzentrale:
-►Homepage: http://ahatofmedia.de/

Oder besucht uns auf:
-►Twitch: https://www.twitch.tv/ahatofmedia
-►YouTube: https://www.youtube.com/channel/UC0qU1jdHeY2zWh97QzVGu4A
-►Twitter: https://twitter.com/a_hatof

Oder joined unseren Discord:
-►Discord: https://discord.gg/bFBfhRK

Support:
-►Spenden: https://ko-fi.com/ahatofmedia

Hier gibt es mehr Sir Pommes:
-►YouTube: https://www.youtube.com/user/sirpommes87

Hier gibt es mehr Dengeki Gamer:
-►YouTube: https://www.youtube.com/user/DengekiGamer
-►Twitter: https://twitter.com/dengekigamer?
-►Instagram: https://www.instagram.com/dengekigamer/

Hier gibt es mehr Voll Verpixelt:
-►Facebook: https://www.facebook.com/Voll-verpixelt-1391650974211749/
-►Twitter: https://twitter.com/voll_verpixelt
-►Instagram: https://www.instagram.com/voll.verpixelt/

Schreibe einen Kommentar