The Last of Us Part II | Game On

Wenn Rache deinen Weg bestimmt (The Last of Us Part II)

ACHTUNG! Mögliche Spoiler in Text und Bild!!

Der Tod hat viele Gesichter

Sie haben mich von allen Seiten umzingelt. Einer ihrer Hunde hatte meine Fährte aufgespürt. Ich habe mich unter einen LKW retten können, der neben dem völlig runter gekommenen Haus steht. Durch den Lauschmodus kann ich zumindest sechs von ihnen erkennen. Mit Pfeifen versuchen sie, ohne Sprechen zu kommunizieren. Zwei von ihnen sind noch im Gebäude. Wenn ich unentdeckt unter dem LKW hervorkomme, könnte ich es ins Haus schaffen. Zuerst muss ich aber versuchen den Hund und seine Begleiter loszuwerden. Das könnte mit einem Flaschenwurf klappen und wenn der Hund neben dem Laster auftaucht, erledige ich ihn mit meiner schallgedämpften Pistole. Zwei Schüsse habe ich noch, dann ist der selbstgebaute Schalldämpfer kaputt. Es klappt! Mit einem gezielten Kopfschuss erwische ich den Schäferhund, aber der zweite Schuss verfehlt sein Herrchen. Er geht auf die Knie und zerrt mich unter dem LKW hervor und ruft nach Verstärkung. Seine Hände legen sich um meinen Hals, drücken immer fester zu, sodass sich meine Pupillen schon verfärben. Doch ich habe noch ein Messer dabei und kann es ihm mit voller Wucht in die rechte Schläfe rammen. Er fällt blutüberströmt zur Seite und windet sich noch kurz. Einer von denen sieht mich vom Fenster aus, erste Schüsse fallen und treffen mich. Ich sprinte zum Haus, muss mich dringend heilen und mir schnell einen Plan überlegen. Als ich durch die Tür laufe, kommt mir in den Sinn eine Sprengfalle in die Tür zu legen. Eine habe ich noch über und den Rest dieser Bastarde locke ich ins Haus. Mein Plan geht nicht ganz auf, denn die restlichen fünf der Scars Gruppierung haben Verstärkung bekommen. Mit denen habe ich nicht gerechnet. Ich bin im obersten Stockwerk, heile mich und suche schnell die Räume nach Munition und Items ab. Es gibt einen ohrenbetäubenden Knall. Da muss einer in die Sprengfalle gelaufen sein. Später stellt sich heraus das es zwei von ihnen waren. Im Badezimmer ist das Fenster offen und ich sehe das einer von ihnen in genau diesem Moment einsteigt. Er kommt nichtmal dazu einen Schuss abzufeuern, denn ich zertrümmer ihn mit meinem modifizierten Baseballschläger incl. Scherenaufsatz den Schädel. Einer von ihnen kommt kurz danach durch die Tür gestürmt und ich feuer meine Schrotflinte ab, erwische seinen Arm und er liegt schreiend am Boden. Sein linker Arm liegt direkt neben ihm. Einer der Hunde hat mich entdeckt und beißt sich am Arm fest. Ich kann ihn abschütteln und ebenfalls mit dem Baseballschläger niederstrecken. Sein Dosenöffner erwischt mich stattdessen mit einem Bogen, ich springe aus dem Fenster und verstecke mich hinter einem umgestürzten Auto. Der Pfeil in meiner Schulter verursacht weiter Schaden und ich muss ihn herausziehen, um nicht zu verbluten. Eine doch recht beleibte Scars-Dame gibt mir unterdessen einen Schlag mit ihrer gefühlt zwei Meter großen Spitzhacke. Sie drückt mich auf den Boden, will mir den Rest geben. Ich drücke ihr die Finger in die Augen und beiße ins Gesicht. Sie blutet stark, schreit, taumelt und rappelt sich wieder auf. Sie holt weit mit der Hacke aus und setzt zum finalen Schlag an. Ich bin schneller, ziehe die Pistole und schieße ihr ins Gesicht, das danach nicht mehr zu erkennen ist. Sie sind alle tot. Neben mir sind noch Leichenteile und Gedärme zu erkennen. Die Sprengfalle hatte zwei von ihnen regelrecht zerfetzt. Der Controller ist schwitzig von meinen Händen. Mein Puls rast und ich weiß, dass das nur der Anfang war, denn neben solchen Gruppierungen warten auch noch die Infizierten.

Jeglicher Apokalypse zum Trotz: Ellie und Dina lieben sich

Liebe kennt keine Grenzen

The Last of Us Part II macht geschichtlich fünf Jahre später weiter, wo Teil 1 aufgehört hat. Die ersten Trailer haben damals schon gezeigt, wozu Naughty Dog grafisch imstande ist, denn TloU 2 ist einer der letzten, ganz großen Titel vom Erfolg gekrönten Entwicklerteam. Das ein zweiter Teil folgen würde, war nach dem riesigen Erfolg des Erstling die logische Schlussfolgerung. Sowohl von der Story, als auch der Verkaufszahlen ausgehend. Joel rettet Ellie, die ein Heilmittel gegen die Infizierung sein könnte, dafür aber sterben soll. Beide können zusammen fliehen und so endet dann auch Teil 1. In Teil 2 haben sich beide ein verhältnismäßig normales Leben aufgebaut, inmitten einer Siedlung in Jackson (Wyoming). Sein Bruder Tommy lebt mit seiner Frau auch dort. Die Siedlung ist gut aufgestellt und sicher. Jeden Tag werden Trupps entsandt, um mögliche Infizierte und andere Gruppen ausfindig zu machen und sie auszuschalten.

The Last of Us Part II sieht unfassbar gut aus

Ellie und Dina gehen eines Tages auf eben eine solche Patrouille. Wer ist jetzt Dina? Dina ist Ellies Freundin, denn Ellie liebt eine Frau. Ein Aspekt der schon im Vorfeld in einem der Trailer für Zündstoff gesorgt hat. Das Mitarbeiter sich Aufgrund dessen mit transphoben, homophoben und antisemitischen Beleidigungen, sowie Todesdrohungen auseinandersetzen mussten, war der absolute Tiefpunkt. Da hört für mich jegliches Verständnis auf und wird auf keinen Fall toleriert. Selbst Chefentwickler Neil Druckmann wurde dazu aufgefordert die Geschichte umzuschreiben und das Spiel neu zu releasen. Da kann man einfach nur fassungslos mit dem Kopf schütteln.

The Last of Us Part II zeigt schonungslos Brutalität und Gewalt – es wirkt aber nicht aufgesetzt und zeigt den puren Kampf ums Überleben

Abby schürt den Hass in mir

Das tat ich auch, aber in einer anderen Form. Weil die auch oft gescholtene Story so packend und mitreißend war. Ich persönlich kann nicht verstehen, wie man vom Ende enttäuscht worden zu sein. Aber das ist ja wie alles im Leben eigenes Geschmacksempfinden.
Nachdem man nun mit Ellie eine Zeitlang auf Erkundungstour geht, macht sich schon nach kurzer Zeit eine neue Figur im Spiel bemerkbar. Und zwar auch so das ihr in ihre Rolle schlüpft. Abby wirkt völlig anders als Ellie. Sehr kühl, sehr unnahbar, sehr muskulös und durchtrainiert. Wie sich die Umstände dann noch verketten erzähle ich euch hier nicht. Spielt es einfach selber, dann versteht ihr warum mein Hass auf Abby von 0 auf 100 in doch recht kurzer Zeit wuchs. Selten verspürte ich diese unbändige Lust in einem Videospiel jemanden töten zu wollen. Naughty Dog wollte genau das beim Spieler erreichen und haben mit sämtlichen Sympathien gebrochen. Kein Freund, kein Feind und nur Hass, Wut und Emotionalität. Dort wo The Last of Us aufgehört hat, setzt Teil 2 nochmal drei Nummern obendrauf. Habe ich mich in den vierzig Stunden die ich gespielt habe einmal gelangweilt? Niemals. Ständig wollte ich wissen wie es weiter geht. Naughty Dog hat es einfach geschafft die perfekte Symbiose aus Spiel, Story und erkennbaren Charakteren zu schaffen. Und aus dem anfänglichen Hass den ich Abby gegenüber verspürte, wurde bis zum Ende hin echte Zuneigung. Ich fühlte mit ihr und den Hintergrund ihrer Geschichte. Unglaublich wie die Entwickler mich da gepackt haben. Sowas erlebt man nur selten.

Abby wirkt im Gegensatz zu Ellie sehr maskulin und spröde. Alles nur Fassade?

Schön aussehen ist nicht alles

Ich tat auch gut daran den ersten Teil nochmals vor dem zweiten Teil zu spielen. So habe ich im Kopf auch nochmal alles aufgefrischt. Mein Rat: Spielt auf gar keinen Fall den zweiten vor dem ersten Teil. Ihr werdet die Zusammenhänge und Figuren einfach nicht verstehen. Kennt ihr beide Teile noch nicht, empfehle ich euch die PS4 Remastered Version zu kaufen und zu spielen, um danach den zweiten Teil direkt zu zocken. Ein Erlebnis was ihr so schnell nicht vergessen werdet.
Das grundlegende Spielprinzip wurde im Gegensatz zum ersten Teil natürlich nicht verändert. Ihr seid immer noch in der Third-Person Perspektive unterwegs, erlebt viel Story, schleicht und habt Schusswechsel, oder tötet die Gegner aus dem Hinterhalt. Das fühlt sich in Teil 2 alles noch ein bisschen geschmeidiger an, denn ihr könnt jetzt z.b. auch in die Bauchlage gehen und kriechen. Das war im Vorgänger so nicht möglich. Übliche Verdächtige wie Pistolen, die Schrotflinte oder der Bogen sind genauso am Start, wie Molotow-Cocktails oder Sprengfallen. Aber auch der Gegner hat dazu gelernt, sucht die Umgebung noch besser ab, setzt gelegentlich Hunde zur Aufspürung ein, flankiert noch intelligenter und wirkt im Infight etwas tougher. Das Crafting System ähnelt auch dem Vorgänger, wurde aber auch um Nuancen verfeinert. Ich persönlich habe schon im ersten Teil gerne die Umgebung nach Items abgesucht und das hat sich in Teil 2 auch nicht geändert. Neu ist auch ein Schalldämpfer für die Pistole, den ich mir für lautloses töten schon in Teil 1 gewünscht hatte. Er wird aus einer Plastikflasche plus X hergestellt, was ihn so natürlich verbrauchbar macht und die Waffe danach wieder lauter wird. Nach Bedarf kann er aber auf- und abgeschraubt werden. Oft ist es auch ratsam leise vorzugehen, denn nicht nur Menschen wollen euch ans Leder. Clicker, Runner und große Gegner ähnlich im ersten Teil den Bloatern, diesmal Shambler genannt, verlangen euch so einiges ab. Die Shambler halten nicht nur einiges aus, sondern können auch gut austeilen und sind oft aus nächster Nähe tödlich. Selbst ganze Wände einzureißen, die man als Schutz nutzen könnte, sind vor ihnen nicht sicher. In der Hitze des Gefechts kann gegen größere Horden auch gerne etwas schiefgehen. Habt ihr vorher noch gut Munition und Reserven gespart, kann so ein Shambler mit Clickern und Runnern fast euer ganzes Arsenal fordern. Da kommt es auf gute Augen, Ohren und die richtige Taktik an. Sonst kann ganz schnell Schluss sein. Sprengfallen und auch Molotow-Cocktails sind gegen größere Gruppen, egal ob Mensch oder Infizierter immer eine gute Option. Neuerdings auch zu späterer Stunde mit einem Flammenwerfer.

Gestik und Mimik auf hohem Niveau – nicht nur in den Zwischensequenzen

Was kann die Technik?

Was soll man zur Technik sagen? Wer Naughty Dogs Grafikabteilung kennt und schon große Augen bei TLoU oder Uncharted 4 machte, der wird bei The Last of Us Part II erst recht staunen. Gerade die hervorragenden Zwischensequenzen mit Gesichtsmimik und Gestik gehören zum Besten was man in dieser Konsolengeneration überhaupt gesehen hat. Getötete Gegner sehen noch viel schlimmer je nach Trefferfeedback aus, Rufe, Kommunkation, Pfeifen und absprechen wurden noch um einiges verbessert. Licht-, Partikel und Schatteneffekte sind einfach grandios. Die Umgebungen werden euch des Öfteren die Kinnlade herunterklappen lassen. Wahnsinn was die Grafiker da abgeliefert haben. Die Steuerung funktioniert genauso intuitiv wie im Vorgänger und man fühlt sich direkt ″heimisch″. Gelegentliche Pop-Ups können da einem den Spielspaß auch nicht verderben.
Bleibt eigentlich nur noch zu sagen, das jeder Fan von The Last of Us bedenkenlos zugreifen kann. Diese Reise muss man erlebt haben.

Text und Ausarbeitung by © Voll Verpixelt, Fotos by © Playstation.com

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