Von Boku no Natsuyasumi bis Kunst im Koffer – Dengekis Diary Woche 26/2020

“Die Idee von Boku no Natsuyasumi kommt nicht von irgendwoher und auch nicht der Erfolg der ganzen Serie. Kaz Ayabe, Game Creator von Boku no Natsuyasumi, ist selbst in den 1970ern geboren
und hat diese Zeit damit miterlebt.”

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Kalenderwoche 26 22.–28 . Juni 2020

-Montag-

Boku no Natsuyasumi ist ein typisches Spiel, das man so seiner Zeit wohl nur auf PlayStation finden konnte, denn die PlayStation war ohne Zweifel einer der wichtigsten Konsolen der Videospielgeschichte. Nicht wegen ihrer Hardware oder, dass Sie das Tor zu 3D für viele war, sondern mehr wegen den Fesseln die Sony für viele Spielehersteller gebrochen hat. Nintendo hatte bis dahin einen eisernen Griff, der die Qualität der Software sicherstellen sollte, eine Konsequenz, die man Mitte der 80er Jahre aus den Fehlern gezogen hat, die zum großen US-Videospielcrash führten.
Sony lockerte diesen Griff etwas und erlaubte den Hersteller wieder mehr zu experimentieren. Das im Verbund mit der Größe und den geringen Kosten einer CD führte zu Spielen die heute zurecht als Meilensteine gefeiert werden und unter Nintendo in den 1990ern vielleicht nie existiert hätten.

Viele der gerade experimentellen Spiele sind aber leider nur in Japan erschienen und hatten quasi nie eine Chance außerhalb dem Land der aufgehenden Sonne veröffentlicht zu werden und obengenanntes wird heute 20 Jahre alt.

Happy Birthday, Boku no Natsuyasumi.

(C) Sony Computer Entertainment

Übersetzt heißt der Titel schlicht “meine Sommerferien” und wurde Ende Juni 2000 als ein recht später Titel für die damals auslaufende PlayStation vom Studio Millennium Kitchen produziert und von Sony auf den Markt gebracht.

Die Geschichte des Spieles ist schnell erzählt. Man übernimmt die Rolle von Boku, einen 9-jährigen Jungen deren Mutter im letzten Monat einer Schwangerschaft ist und den kleinen Jungen für die Ferien deswegen zu Tante und Onkel aufs Land schickt.
Angesetzt im August 1975 hat der Spieler nun 31 Ingame Tage Zeit, seine Ferien zu verbringen.

Der kleine Boku zwischen Sonnenblumen die fast so groß sind wie er selbst.
(C) Sony Computer Entertainment

Aufgaben gibt es keine und bis auf die Zeitbegrenzung auch keine Einschränkungen für den Spieler.

Vielmehr wird man dazu animiert, die Möglichkeiten des Spiels und die Umgebung rund um das Haus der Verwandten zu erkunden. Das heißt aber nicht dass es nichts zu tun gibt, typisch für die 1970er Jahre in Japan kann der Spieler Käfer fangen und gegeneinander Kämpfen lassen, Flaschenverschlüsse sammeln die über die ganze Gegend verteilt sind, einen Drachen steigen lassen und vor allem eine Menge Menschen treffen, mit denen man sich unterhalten kann und die auch einen eigenen Tagesrhythmus haben. Nicht jede Person ist zu jeder Zeit am selben Ort anzutreffen und auch der Verlauf über die 31 Tage variiert stark von Person zu Person, wenn bestimmte Events vom Spieler ausgelöst werden. Wie das Spiel bzw. der Urlaub verläuft, hängt im wahrsten Sinne vom Spieler ab und ist in der Hinsicht am ehesten mit einem Visual Novel vergleichbar, nur dass man keine Entscheidungen anhand von Textbausteinen trifft, sondern anhand der Aktionen für die man sich entscheidet.

Das Haus der Verwandtschaft ist ein typisches, japanische Landhaus.
(C) Sony Computer Entertainment

Den ganzen Sommer über nur Käfer fangen und damit kämpfen? Klar, warum nicht. 31 Tage lang die Gegend erforschen und das große Geheimnis aufdecken? Vergiss das Notizbuch nicht. Oder den ganzen Sommer im Haus verbringen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen? Nicht das spannendste, aber auch möglich. Daneben gibt es noch mehr was man machen könnte und alles kann miteinander kombiniert werden, mehr als die Zeit zulässt um ehrlich zu sein. Die 31 Tage gehen schnell rum.

Die Idee von Boku no Natsuyasumi kommt nicht von irgendwoher und auch der Erfolg der ganzen Serie nicht. Kaz Ayabe, Game Creator von Boku no Natsuyasumi, ist selbst in den 1970ern geboren und hat diese Zeit damit miterlebt. Wie jeder irgendwann einmal im Leben wünschte auch er sich die unbeschwerte Zeit der Kindheit zurück und setzte diesen Wunsch in Form eines PlayStation Spiels um. Das kam bei der entsprechenden Generation enorm gut an, die ebenfalls gerne eine kleine Zeitreise unternehmen wollten.

Die Produktion des Spiels hält im übrigen noch 2 interessante Anekdoten bereit, die hier nicht unerwähnt bleiben sollen.

Angelehnt an die Stadt Tsukiyono in Yamanashi, fuhr ein Team für Referenzen, die man im Spiel einsetzen wollte in die Stadt und kam mit einer Menge Bilder zurück, unter anderem einen Haufen Fotos von Wolken. Man wollte so realistisch wie möglich das Spiel angehen, wozu auch der Himmel gehörte. Das „Wolken-Portfolio“ war allerdings so gewaltig und hochwertig, dass die Fotos bei Sony auch für andere Spiele benutzt wurden, z.B. dem Cover von Everybody´s Golf 3.

Ursprünglich sollte Boku no Natsuyasumi schon 1999 in die Läden kommen, die Arbeiten liefen auch gut voran und der Termin wäre einhaltbar gewesen, wenn Sony nicht darauf bestanden hätte noch ein Angelspiel einzubauen, das einige Änderungen am Spiel verlangte. Man entschloss sich deshalb noch ein Jahr weiterzuarbeiten, auch weil das Spiel im Sommer auf den Markt kommen sollte.

2006 wurde der Titel nochmal auf Sonys PSP umgesetzt, mit verbesserter Grafik und einigen neuen Charakteren. Aber leider, wie auch bei den nachfolgenden Titeln, gab es keinen Release außerhalb Japans.

Ein Feuerwerk am Abend darf natürlich auch nicht fehlen.
(C) Sony Computer Entertainment

Von allen Spielen der Boku no Natsuyasumi Serie hat es lediglich das Spin-off, Attack of the Friday Monsters für 3DS, in den Westen geschafft und dort auch nur in digitaler Form.

-Dienstag-

Jetzt wo die Tage wieder wärmer werden und auch die Nächte nicht gerade dazu einladen sich unter der Decke zu verkriechen, fange ich wieder mehr an zu trinken und weniger zu essen. Das ist für mich normal und passiert jedes Jahr.

Normalerweise bedeutet das, dass auch mein Teekonsum gegen null tendiert und ich nur meiner Angewohnheiten nach zu bestimmten Zeiten eine Tasse trinke, meist Abends beim Schreiben. Allerdings habe ich mir auch vorgenommen dieses Jahr möglichst auf zu süße Getränke zu verzichten. Nein, nicht weil ich abnehmen will, auch wenn ich das dringend sollte, sondern mehr weil ich das Zeug kaum mehr sehen kann. Gerade Cola war einige Jahre lang mein bester Freund, ist jetzt aber mehr ein ab und an Getränk für mich geworden. Eine gute Entwicklung, wenn man mich fragt. Das Problem ist nur, dass ich jetzt vor allem Mineralwasser trinke und einem das schnell aus den Ohren heraus kommt, wenn man täglich einen Liter nach dem anderen hinunterschüttet.

Etwas mit Geschmack muss her, warum also kein Tee, genauer gesagt Eistee? Ganz einfach, ich mag kein Eistee. Die Mischung aus herbem Schwarztee mit Fruchtgeschmack war schon früher nicht mein Fall und das hat sich als Erwachsener nicht geändert. Schon als kleines Kind habe ich entweder Hagebuttentee, Pfefferminztee oder Fruchtsäfte am liebsten getrunken. Ach, und Milch, eine menge Milch. Da ich allerdings in letzter Zeit immer mehr Interesse habe neue Gerichte und Lebensmittel auszuprobieren, habe ich mir eine Flasche Eistee Zitrone gegönnt und muss sagen, kann man machen.

Nein, meine Geschmacksnerven habe nicht gerade vor Freude getanzt, aber ich habe wieder mal etwas gefunden, was ich ab und an mal zu mir nehmen kann, wenn etwas Abwechslung vonnöten ist.
Das ist allerdings nicht das Ende der Geschichte, denn welche Sorte ist denn die beste für mich? Die erste Flasche war noch ein etwas teurere Spaß, bzw. gerade im Angebot, also habe ich auch ein paar andere Sorten probiert und bin überrascht wie groß die Unterschiede sein können. Die teurere Flasche war wie gesagt in Ordnung und hat recht gut geschmeckt, eine weit günstigere Flasche war dagegen ein Graus für mich. Interessanterweise lag das aber nicht am Zitronengeschmack, der den bitteren Tee ja etwas unterstützen soll, sondern dass der Tee viel zu dünn war und das ganze eher nach billiger Limo geschmeckt hat, die einen komischem Nebengeschmack hinterlässt. Dazu kommt noch dass hier viel zu viel Zucker für meinen Geschmack drin war. Nein, ich verzichte.

Aber ich werde weiter gucken und mir immer mal wieder eine neue Sorte besorgen, um meinen Horizont zu erweitern.
Ich sollte auch mal versuchen selbst was zu ziehen, sollte eigentlich nicht zu schwer sein.

-Mittwoch-

Heute möchte ich mal etwas herumspinnen und einen Blick in die Glaskugel riskieren.
Apple hat angekündigt innerhalb der nächsten 2 Jahre komplett auf Chips von Intel zu verzichten, die sie jetzt schon seit etlichen Jahren nutzen. Anfangen will man schon mit den nächsten Produkten Ende dieses Jahres. Das wäre nur eine Randnotiz wert, wenn Apple nur auf x86/x64 Chips anderer Hersteller setzen würde und damit fast alles beim Alten bliebe. So ist es aber nicht.

Intel 8086 Prozessor, der Start eines Erfolgs der bis heute anhält.
Picture by Wikipedia

Seit über zehn Jahren arbeitet die recht erfolgreich mit ihren eigenen CPUs, bzw. ganzen Chipsätzen in mobilen Geräten wie dem iPhone und dem iPad. Das spart nicht nur Geld, man hat auch so die gesamte Kontrolle darüber, was die Chips leisten können und was eben nicht. Auch wenn ich mir aus Preisgründen wohl nie ein Apple Produkt kaufen würde, muss ich gestehen, dass Apples Bundle aus Hard- und Software, kombiniert mit der gesamten Infrastruktur, ein großartiges Erlebnis ist, wenn man sich darauf einlässt. Es ist kein Geheimnis dass z.B. das iPhone gegenüber der Android Konkurrenz mit weniger CPU Power, RAM und Batterieleistung auskommt, um dasselbe Ergebnis zu erreichen wie ein Highend-Premium Android Gerät.

Etwas anders sieht das aus, wenn man auf die Computer/PC Sparte sieht, in der Apple seit Jahren mit den Intel-Chips zu kämpfen hat. Die Leistung, die man sich durch diesen Deal versprochen hat, ist leider nie wirklich angekommen, im Gegenteil, musste man sich doch direkter als zuvor an Windows PCs und Laptops messen, die mit ähnlichen Specs und auch ähnlicher Leistung zu drastisch geringeren Preisen daher kamen. Größter Dämpfer dürfte aber der rasante und etwas überraschende Aufstieg von AMD gewesen sein, die seit einigen Jahren Intel regelrecht deklassieren und wie Amateure dastehen lassen. Mittlerweile sind AMDs Ryzen CPUs das Nonplusultra, wenn es um Performance geht und lassen bis auf wenige Ausnahmen selbst die besten Intel Chips hinter sich.
Das Problem ist, dass der Chip Markt seit einigen Jahren wieder ordentlich in Bewegung ist und die zwei größten Hersteller im Desktop Markt sich mit Ankündigungen überhäufen.

Apple scheint jetzt den Stecker gezogen zu haben und verzichtet darauf, sich auf einem der beiden Hersteller, womöglich noch dem falschen, festzulegen und macht es direkt selbst. Das überraschende dabei ist dabei, dass Apple auf ARM CPUs setzen will, also die gleichen, bzw. ähnliche Chips wie in iPhone und iPad. Der Wechsel ist nicht ohne, wird doch direkt alle Software, die bisher auf MacOS gelaufen ist unbrauchbar, denn x86/x64 und ARM Chips sind nicht miteinander kompatibel. Das Warum würde hier etwas zu weit gehen und ich bin da auch nicht genug in der Materie, aber kurz gesagt ist der Befehlssatz in den CPUs, also die Teile eines Chips der bestimmt wie und was mit den Daten gemacht wird, verschieden, genauer gesagt, bei ARM Chips kleiner. Aktuelle Software müsste also für die neuen Chips angepasst werden, was nicht ganz so einfach ist da einige Befehle schlicht nicht vorhanden sind.

Für Apple User ist das nicht ganz ungewohnt, hatte man das Problem doch schon einmal mit dem Wechseln von PowerPC zu Intel und Softwarehersteller werden sich nicht einfach die Hände in den Schoß legen und die Kunden wegfallen lassen. Die Software wird also kommen.
Es gibt aber einen Unterschied zwischen dem Wechsel PowerPC zu Intel und das ist die Zeit, in der wir leben.

Mal Hand aufs Herz, wer nutzt, außerhalb der Arbeit oder für Sachen wie Videoschnitt und Fotobearbeitung oder Gaming, noch einen „normalen“ Rechner? Browser, YouTube, Netflix und auch kleinere Spiele hat man mittlerweile alles auf seinem Mobile Device in mehr als ausreichender Qualität, für den normalen Verbraucher reicht ein Tablet als Hauptrechner, völlig aus. Auch ich benutzte mein Tablet mehr als meinen Windows Computer. Größter Vorteil der kleinen Geräte ist vor allem, dass die neben einer hervorragenden Batterielaufzeit immer sofort bereit sind, Always-ON. Man stelle sich vor, dass der große Rechner unter dem Schreibtisch, oder der Laptop, ebenso arbeiten. Ein Druck auf den kleinen Knopf und alles ist sofort da. Mit ARM Chips, kein Problem.

Apple war schon oft Vorreiter in Sachen Design und Nutzung von Geräten, das iPhone ist wohl der beste Beweis dafür.

Picture by Wikipedia

Weitergesponnen könnte der Schritt hin zu ARM Prozessoren in Desktop und Laptop eine neue Generation von Computer hervorbringen, die bisherige Geräte in den nächsten Jahren nach und nach verdrängen. Allerdings gibt es da noch viele Fragen, die es zu beantworten gäbe, z.B. ob man als Nutzer wirklich ALLE Software neu braucht, oder ältere z.B. über Emulatoren weiter nutzbar bleiben. Gerade im Bereich PC Spiele wäre das ein enormer Umschwung und plötzlicher Bruch. Allerdings gibt es da ja auch noch Cloud Gaming, also wer weiß? Es könnte jedenfalls spannend werden in den nächsten Jahren.

-Donnerstag-

Am 25. Juni 1998 war es so weit, Windows 98 kam in die Läden und mit ihm das moderne Windows das sich viele immer gewünscht hatten. Die Probleme mit Windows 95 waren vergessen. Naja fast, bei der Vorführung auf der CES 1998 durch Bill Gates persönlich, stürzte Windows 98 nach dem Anschluss eines USB-Scanners mit dem berühmten Blue Screen of Death ab, ein Omen für die Zukunft könnte man sagen. Gates und die Zuschauer nahmen es aber mit Humor, denn trotz aller Probleme war 98 seinem Vorgänger weit überlegen und gilt bis heute als eines der besten Systeme von Big-M.

Windows 98 Logo
Picture by Wikipedia

Die Geschichte von 98 beginnt schon 1996, denn der Nachfolger sollte im Ursprung mehr ein Upgrade als ein komplett neues Betriebssystem werden und im wesentlichen auf Windows 95 aufbauen. Im Grunde genommen ist das Endergebnis auch genau das, allerdings wurde so viel am System geschraubt, dass der Weg hin zu Multimedia und die Zukunft der Heimrechner geebnet wurden.

Das lag vor allem an zwei Dingen, den Treibern und USB.
Aber erst einmal von vorn. Windows 98 ist bis heute wohl das Betriebssystem der Wahl, wenn es um Retro Computer geht. Wie alle Win 9x Systeme handelt es sich im Grunde genommen um ein Hybrid aus 16 und 32 Bit Software. Als Basis, bzw. Unterbau, wird MS-DOS (Version 7.1) mitgeliefert, das Windows dann startet. Windows selbst ist ein 32 Bit System, das ebenfalls 16 Bit Software ausführen kann. Dadurch ergibt sich ein riesiges Portfolio an Software, da bis auf Ausnahmen, MS-DOS, Windows 16 Bit und Windows 32 Bit Software mit dem Betriebssystem kompatibel sind, was eine riesige Auswahl, gerade an Spielen, bedeutet.

Windows 98 Bedienoberfläche.
Picture by Wikipedia

Hardware war, bzw. ist, ebenfalls ein großer Pluspunkt gegenüber zu seinem Vorgänger. Vor allem die verbesserte, vielen sagen auch erstmals funktionsfähige, USB Unterstützung erlaubte erstmals unter Windows vernünftiges Plug&Play und größtenteils konfigurationslose Nutzung von einfachen Geräten wie z.B. einer Maus oder Druckern. Lediglich mit der Software der Hersteller musste man sich noch herumschlagen. Um das zu gewährleisten, gab es einen recht großen Pool an Standardtreibern, die direkt in Windows 98 integriert waren und so erlaubten, wie man es heute auch gewohnt ist, Geräte ohne zusätzliche Software zu installieren. Auch wenn dieser Pool natürlich nicht so umfangreich ist wie heute, hat Microsoft versucht alles wichtigen Treiber die es bis zum Release gab in das Betriebssystem zu integrieren. Generell hat man versucht die Erfahrung PC für Laien so einfach wie möglich zu gestalten, ohne dass Jumper gesetzt, oder Dipschalter verstellt werden mussten. Außerdem war Windows 98 das erste grafische System von Microsoft, das mehrere Monitore auf einmal ansprechen konnte, auch wenn ich zugeben muss, dass ich das nie in Natura gesehen habe.

So toll das Betriebssystem, so langweilig die Installations-CD.
Picture by Wikipedia

1999 folgte Windows 98Se (Second Edition), als Upgrade oder Stand Alone, und führte die Erfolgsstory weiter. Verbesserte USB Unterstützung, mehr eingebaute Treiber und neue Versionen des Internet Explorers und Windows Media Player. Für Menschen, die sich das System neu installieren wollten, gab es jetzt auch die Möglichkeit einer unbeaufsichtigten Installation, CD sei Dank. Interessant finde ich aus heutiger Sicht die Mindestanforderungen. 468DX mit mindesten 66MHz (für Win 98SE), 16MB RAM und zwischen 200MB und 300MB Platz auf der Festplatte. Wenn man bedenkt, dass diese CPU zu dem Zeitpunkt schon 6-7 Jahre auf den Buckel hatte, keine schlechte Leistung. Ob das Ganze in der Konfiguration auch Spaß macht, sei mal dahin gestellt.

Wie beliebt Windows 98(SE) war, erkennt man auch gut daran wie lang Microsoft das System mit Patches und Sicherheitsupdates beliefert hat, denn statt wie geplant Anfang 2004 den Support einzustellen, lieft das ganze noch bis zum 11.Juli 2006, ein halbes Jahr vor der Veröffentlichung von Windows Vista.
Und was sagt die Community? Dank Videospiele gibt es auch heute noch neue Hard- und Software, die das betagte Betriebssystem immer wieder auf einen Stand bringen, den sich vor über 20 Jahren hat keiner erträumen lassen.

-Freitag-

Man merkt immer erst, wenn man sich mit Sachen beschäftigt, wie kompliziert diese sein können.
Ich versuche ja immer noch meinen PC Streaming-fähig zu bekommen, indem ich neue Komponenten in das Gehäuse werfe und hoffe, dass alles gut geht. Als ich den Rechner vor einigen Jahren gekauft hatte, bzw. Sir Pommes mir ausgeholfen hat da mein Laptop den Geist aufgegeben hatte, kostete das Ding um die 400€ und wurde als Gaming-Rechner verkauft, den man noch etwas aufrüsten müsse, um die volle Leistung raus zu bekommen, was ich nie getan habe. Videoschnitt, Bildbearbeitung und Office liefen auch so, also warum aufrüsten?

Jetzt will ich aber streamen und muss feststellen dass die Kiste einige Flaschenhälse hat, die ich angeben muss. Problem Nr. 1 war leicht zu lösen und eh schon länger geplant, die Festplatte.
Meine interne 1TB Platte hat schon die ein oder andere Fehlermeldung ausgegeben und sollte ersetzt werden, warum also nicht gegen eine SSD? Gesagt, getan und ich bin mehr als zufrieden. Es ist erstaunlich was man an Geschwindigkeit gewinnt, nur durch diesen Wechsel.

Problem zwei ist die Grafikkarte werden, da ich keine habe. Also keine stimmt nicht ganz, mein Rechner hat eine AMD A8 7600 APU, also einen Kombi Chips aus Hauptprozessor und Grafikprozessor. Das reicht locker für den Alltag, solange man nichts aufregendes machen möchte wie z.B. Streamen. An sich geht das zwar auf die CPU, aber da der Grafikchip keinerlei eigene Hardware an seiner Seite hat, geht das alles zulasten der gesamten Performance. Je mehr die Grafik Leistung will, desto weniger hat die CPU an Reserven. Also Grafikkarte kaufen und rein damit. Theoretisch. Problem zwei hat wiederum zwei Unterprobleme.

Den Anfang macht die Frage nach der richtigen Grafikkarte und da bin ich völlig raus. In meiner bunten Lollipop Welt hätte ich einfach eine günstige Karte mit 2GB RAM gekauft und dann Feierabend gemacht. Bis mir die erste Person gesagt hat dass ich mit 2GB RAM nicht weit kommen würde und eine zweite Person mir direkt zu einem 8GB Modell geraten hat. Man will ja auch noch 1-2 Jahre was davon haben.
OK, hier kommt aber nur was Gebrauchtes infrage und glücklicherweise werden Grafikkarten wie Kleidung behandelt, jeder will etwas Neues, sobald das Alte aus der Mode ist. Da ich aber keinen Modegeschmack habe, kann mir das egal sein und spare so noch etwas.
On to the mighty Ebay Kleinanzeigen. Nach den Spezifikationen kamen nur 2 Karten in meinem Einzugsbereich infrage, wovon ich mir dank einer sehr hilfreichen Person auf Twitter (DANKE, DANKE, DANKE) eine ausgesucht habe die ich mir kaufen wollte.

Jetzt habe ich noch im Kopf gehabt dass so eine Grafikkarte so etwas wie Strom braucht und da ich nicht ganz von gestern bin, auch oft mehr als der Anschluss auf der Hauptplatine hergibt. Nach etwas Recherche war klar, dass ich ein Netzteil mit mindesten 500W brauche, mit entsprechenden Steckern, um die Karte zu betreiben. Habe ich ein passendes Netzteil?
Also Strom kommt raus, wie viel ist nur die Frage.
Wie im Mittelalter hieß es auf die Knie. PC abbauen, Case öffnen und mit dem Smartphone so gut es geht das Typenschild auf dem Netzteil abfotografieren. Klappt das nicht, heißt es ausbauen………aber es hat geklappt.

Die gute Nachricht, das Netzteil hat 500Watt, die schlechte, nur auf dem Papier. Das Ding ist ein absolutes Billigteil und sein Geld nicht wert (Neupreis um die 20€).

Picture by Manuel Richter

Der Wirkradius ist um die 300Watt und die Verarbeitung lässt wundern, warum mein PC überhaupt noch läuft. Dazu kommt noch dass die benötigten PCIe Strom-Stecker nicht vorhanden sind. Selbst wenn das Netzteil etwas taugen würde, könnte ich eine Grafikkarte nicht so ohne weiteres Betreiben. Außer vielleicht mit ein paar Adaptern. 400€ für einen Gaming-Rechner? Irgendwo muss man da ja sparen.
Hier mache ich aber keine Kompromisse, ein nagelneues Netzteil muss her und ich habe schon ein gutes 550W Netzteil gefunden für um die 50€, das im Netz sehr gut wegkommt und auch die versprochene Leistung hat.
Nur die Grafikkarte kann ich mir dann nicht mehr leisten und muss die verschieben, was aber eh kein Problem ist, denn irgendjemand hat MEINE Grafikkarte einfach so bei Ebay gekauft. Unverschämtheit.

-Samstag-

Nachdem ich jetzt endlich soweit zufrieden bin mit der Performance und dem Aussehen von aHatofMedia.de, also der Website, wird es Zeit dass ich mich um die zweite Seite kümmere, Photo Works.
Die Adresse existiert schon und auch das Webseiten-Grundgerüst steht seit knapp einem halben Jahr, aber so richtig bin ich noch nicht dazu gekommen mich darum zu kümmern, und Flickwerk will ich nicht betreiben. Zeit ist mal wieder das größte Problem. Aber so langsam muss mal was aus der Seite werden, denn ich habe ein paar Ideen, die ich gerne angehen würde und Photo Works soll die Plattform dafür werden.

Das Logo habe ich bereits vor über einem Jahr gestaltet.
Picture by Manuel Richter

Das Aussehen ist für mich das schwierigste. Auch wenn ich kein gelernter Fotograf bin, soll das ganze schon professionell aussehen, aber was ist professionell? Da merkt man die Wissenslücke, die einem in einer Schule gestopft wird. Bisher habe ich 8 Themes, also Seitendesigns ausprobiert, aber so richtig will nichts davon zünden und das Endergebnis langweilt mich. Das war bei aHatofMedia einfacher, da noch eine zweite Person beteiligt war.
Also lasse ich erst einmal den Schritt weg und kümmere mich um die Bilder, die auf die Seite sollen. Ich will natürlich nicht gleich alles online stellen, was ich bisher produziert habe, zum einen, weil nicht alles was taugt und zum anderen, weil Speicher auch nicht unendlich vorhanden ist. Also erst einmal 100 Fotos aussuchen, aus knapp 4000. Wie gesagt, viele fallen von vornherein raus, aber durchgucken muss ich trotzen alle.

Immerhin die Startseite steht schon.
Picture by Manuel Richter

Dabei ist mir aufgefallen dass meine Introvertiertheit DEUTLICH zu sehen ist, denn ich habe kaum Fotos mit Menschen drauf. Dinge, Gegenstände, Krams, kein Problem, aber Menschen? Wieder eine Sache mehr die auf meine Liste kommt. Ich muss mehr unter Menschen und Erinnerungen schaffen. Perfekter Zeitpunkt dass mir das einfällt, ich weiß.
Aber zur Website. 100 Bilder sollen es werden, aber woran orientiere ich mich, was soll ich zeigen? Das was eh schon im Netz ist, nur gebündelt auf einer Seite? Eine Seite ist auch die Frage, wie präsentiere ich die denn überhaupt? Zentral auf einer Seite zum scrollen, in einer Galerie, oder nach Kategorie sortiert auf mehreren Seiten? Wo ich wieder beim Design der Seite bin. Alles fasst ineinander.
Wenn ich mir die Seiten von Profis und/oder Studios so ansehe, wirkt das alles so einfach. Schöne Designs sind dabei dir mir gefallen, aber die haben dann auch andere Ansätze. Portfolio und Werbung stehen da meist im Vordergrund. Auf der anderen Seite die ambitionierten Amateure, die oft einen Blog betreiben. Es hat schon einen Grund warum ich selbst nach einem halben Jahr nichts hinbekommen habe, wenn ich nicht einmal wirklich weiß, was ich mit der Seite überhaupt erreichen will.

-Sonntag-

Zum Thema Kunst habe ich ein gespaltenes Verhältnis um ehrlich zu sein. Auf der einen Seite bin ich schnell dabei einem Werk, sei es einem Spiel, einem Film oder Buch einen künstlerischen Aspekt zuzuschreiben, auf der anderen Seite habe ich gerade mit der bildenden Kunst so meine Probleme. Im Speziellen mit sogenannter modernen Kunst.

Ich will das Genre nicht generell verteufeln, aber wenn jemand in einem Museum nur eine Brille auf den Boden legen muss, damit sich selbsternannte Kunstkenner darum scharen, um Fotos zu machen, merkt man dass etwas nicht stimmt. Ich verstehe Kunst mehr als Handwerk und weniger als das Präsentieren des Abstrakten, das man dem Betrachter erst genauer erklären muss. Wie das Bild, das ein Künstler mit eintausend Lagen schwarzer Farbe übermalt hat, um leere dazustellen, oder das Kunstwerk das aus einem leeren Raum mit einer Toilette drin besteht. Ohne Erklärung verstehe ich das einfach nicht.

Apropos Toilette. Marcel Duchamp, geboren 1887 in Frankreich, Mitbegründer der Konzeptkunst und Wegbereiter des Dadaismus sowie Surrealismus. Alles Dinge bei denen sich mir die Nackenhaare aufstellen.

Seine überlieferten Ideen und Konzepte mit neuen Medien, wie seinerzeit der Fotografie, umzugehen, finde ich recht spannend, die Ergebnisse aber gehen völlig an mir vorbei. Sein bekanntestes Werk ist ausgerechnet Fountain, ein Pissoir.

Dieses Ding steht repräsentativ für seine sogenannten Readymades. Darunter versteht man unter anderem Alltagsdinge, die so wie sie sind oder leicht abgeändert, als Kunstwerke ausgestellt werden. Teils als „Protest“ gegen die damals herrschenden Kunstregeln. Wieder, nichts für mich, aber wenigstens nicht so abstrakt dass man nichts mehr versteht.
Viel interessanter finde ich allerdings, um mal auf den Punkt zu kommen, Duchamps Werke der „Schachtel im Koffer“, tragbare Kunstmuseen die in einen normalen Koffer passen und vom ihm zwischen 1935 und 1941 entwickelt wurden. (Aus rechtlichen Gründen kein Bild davon, einfach mal nach Boîte-en-valise suchen).

Die Idee ist einfach, man nehme Kunstwerke wie Skulpturen, Bilder, Fotos, was auch immer und arrangiere die innerhalb eines Koffers kunstvoll und optisch ansprechend an. Das ganze ergibt dann ein Gesamtkunstwerk. Die Auswirkungen dieser Arbeit dürften aber Duchamp selbst wohl nicht ganz bewusst gewesen sein.
Zum einen waren diese Museen in Dritte-Welt-Länder eine Zeit lang weit verbreitet, um Menschen auch in den entlegensten Orten Kunst und Kultur näher zu bringen, für die man normalerweise in die großen Städte fahren müsste. Weiter gesponnen hat das zum anderen zu mobilen Schulen geführt, die von wandernden Lehrkräften genutzt werden.
Aber auch in den Ländern, in denen mehr Geld zur Verfügung steht, hat die Idee des Museums im Koffer einen ganz eigenen, interessanten Twist genommen.

Beispiel eines Band-Merch Suitcase
Picture by Wikipedia

Unabhängige, meist kleine Bands, die jeden Tag in einer anderen Stadt auftreten, habe sich dem Konzept angenommen und aus dem Museum einen Souvenirladen gemacht.
Dabei wird der Koffer ausgestattet mit Halterungen für CDs, Ständer für Shirts, Anhörstationen und vor allem viel Licht. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und es scheint, dass alles bei diesen Band-Merch-Stations geht, solange es in einen Koffer passt.
Es ist erstaunlich wie eine simple Idee so weiter getragen werden kann, bis etwas völlig neues daraus entsteht. Meiner Meinung nach sollte das die Hauptaufgabe von Kunst sein, Menschen faszinieren und inspirieren, statt zu verwirren. Aber ich denke, da hat wohl jeder eine andere Meinung.

Vorstellung der “Gigstation” der Band The Lights Out
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