Von Rasenmäher bis Fernsehsender– Dengekis Diary Woche 21/2020

“Wer etwas auf sich hielt, lies mindestens einmal die Woche sein Grün mähen, oder besaß sogar selbst einen Rasenmäher.”

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Kalenderwoche 21 18.– 24. Mai 2020

-Montag-

Nachdem wir uns letzte Woche die Geschichte des Staubsaugers angesehen haben, ist heute der Rasenmäher dran. Ebenfalls eine britische Erfindung die ihre ganz eigenen Gründe und Auswirkungen auf das Inselvolk hatte.

Edwin Beard Budding, geboren 1796 in Stroud, Gloucestershire (England), wendetet sich nach einer erfolgreichen Tischlerlehre satt dem Holz, dem Metall zu.

Picture via Wikipedia

Nach mehreren Entwürfen und verschiedenen Designs, unter anderem für eine sogenannte Pepperbox Pistole, entschloss er sich, nachdem er in einer Tuchfabrik gesehen hatte wie Stoff mithilfe eines Schneidzylinders beschnitten wurde, einen Rasierer für den Rasen zu bauen.

Die Idee kam nicht von irgendwoher, denn als Sohn eines Grundbesitzers wusste er um die Probleme, die Besitz von Land, vor allem im Bereich der Pflege, mit sich brachte.

Anfang des 19. Jahrhundert waren noch ganze Armeen von Männern, bewaffnet mit je einer Sense, unterwegs, um die immer beliebter werdenden englischen Gärten, mit ihren akkurat geschnittenen Rasen, zu bewirtschaften und diesen Anblick auch zu erhalten. So waren z.B. für den Park des Blenheim Palace 50 Angestellte allein für die Grünflächen zuständig. Dazu kam noch die Rasenpflege der Paläste des kleinen Mannes, die Sportplätze, wo Tennis, Fußball, Cricket und vor allem Rugby ein perfektes Grün verlangten.

Während der Testphase hatte Budding allerdings mit zahlreichen Problemen seines Rasenmähers zu kämpfen. Da die moderne Metallkette noch nicht erfunden war, wurde der Rasenmäher mithilfe eines Zahnradgetriebes in Bewegung versetzt, welches sich aber immer wieder verkantete und dann feststeckte. Einige Beobachter hielten Budding außerdem für verrückt, weshalb er sich dazu entschloss seine Maschine Nachts zu testen, was wiederum dazu führte, dass man ihn für Mondsüchtig hielt.

Späterer Rasenmäher aus deutscher Produktion, nach englischem Vorbild
Picture via Wikipedia

Allen Widrigkeiten zu trotz konnte er nach kurzer Zeit einen funktionsfähigen und zuverlässigen Prototypen bauen, über dessen Serienfertigung er am 18. Mai 1830 einen Produktionsvertrag mit John Ferrabee abschloss, in dessen Fabrik Phoenix Iron Works er den ersten Rasenmäher der Welt bauen und am 31. August 1830 auch patentieren ließ.

Innerhalb kürzester Zeit verbreitet sich die neue Maschine über das gesamte Königreich, weshalb nach nur zwei Jahre Budding sein Patent an die Firma Ransomes verkaufte, da die in der Lage waren die Nachfrage zu decken. Bis 1858 wurden so mehr als 7000 sogenannte Budding-Rasenmäher verkauft und die Technik weiterentwickelt.

Rasen verpflichtet.
Picture via Wikipedia

Optisch veränderte die Erfindung das Erscheinungsbild Englands nachhaltig. War ein gepflegter und akkurat geschnittener Rasen nun kein Privileg des Adels mehr, wollte jetzt auch das gemeine Volk den englischen Rasen vor ihrer Haustür haben. Wer etwas auf sich hielt, lies mindestens einmal die Woche sein Grün mähen, oder besaß sogar selbst einen Rasenmäher.

-Dienstag-

Laut Wikipedia bezeichnet der Dunning-Kruger-Effekt, Zitat: „Die systematische fehlerhafte Neigung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen.“ Und ich fürchte so ganz kann sich da niemand von lossagen.

Wie ich darauf komme? Seit Jahren bilde ich mir ein, von Computern Ahnung zu haben, mehr als der Durchschnittsanwender, denn ich informiere mich viel, lese Hintergründe und beschäftige mich generell mit dem Thema. Also muss ich mich ja auch auskennen, oder? Vielleicht in der Theorie, in der Praxis sieht das ganze etwas anders aus.

Vor kurzem scheiterte mein erster Streaming-Versuch daran, dass mein Rechner nicht die Leistung hat, die dafür notwendig ist. Hier war mein erster Fehler, dass ich auf die Zahlen geguckt habe und mir sagte, dass alles passt. Kurz, es passte nicht.

Bevor ich jetzt aber die nächsten Monate mein ganzes Geld in die Hand nehme und mir nach und nach einen neuen Rechner zusammenstelle, will ich mit zwei Käufen probieren, die eh schon länger mal geplant waren, meinen jetzigen Rechenknecht aufzurüsten. Einer SSD die meine Festplatte als Hauptspeicher ablöst und eine Grafikkarte, denn bisher verfügt mein Rechner nur über OnBoard Grafik was dem System mehr Leistung raubt als ich gedacht habe.

Dazu kommt, dass mein Rechner, allen Zahlen zum Trotz, wohl nicht so performant ist wie ich gedacht habe. Ein paar Jahre alt und nur 300€ teuer, habe ich mehr erwartet als ich hätte sollen.

Picture by Manuel Richter

Als erstes soll eine SSD her, da ich der Festplatte nicht mehr so recht traue. Vor geraumer Zeit hatte ich mehrere Fälle, in denen der Rechner nicht starten wollte und mich mit einer Error-Meldung begrüßt hat, was sich zwar ohne mein Zutun wieder gelegt, aber kein Vertrauen hinterlassen hat.

Also einfach los und eine SSD kaufen, kann ja nicht so schwer sein, die Dinger tun sich mittlerweile nicht mehr viel und bis auf den Anschluss muss man ja auf nichts achten………dachte ich.

M.2 mit PCI-Express und NVMe, SATA 6GB, DRAM-Cache und TBW von mehreren Hundert Terabyte. Spätestens hier musste ich mir eingestehen, dass ich keine Ahnung habe was die Hälfte davon bedeutet und ob die andere Hälfte für mich relevant ist.

Nach mehreren Stunden, über einige Tage verteilt, zig Tests und Empfehlungen, weiß ich jetzt endlich…genug.

Die zwei (SSD), nicht zu verwechseln mit Die Zwei (Fernsehsendung)

Letztendlich habe ich es mir einfach gemacht, mir zwei SSDs herausgesucht die nach meiner Einschätzung in Frage kommen und diese Einschätzung noch einmal bestätigen lassen durch Tests und Vergleiche. Zumindest hier kann ich mir etwas auf die Schulter klopfen, denn ich habe auf Anhieb die zwei Besten für mich und mein System gefunden, wenn auch nur deswegen, weil es die meistverkauften sind und mir beim recherchieren ständig vor die Nase gerieten.

Ein bisschen hat mir das ganze die Augen geöffnet, dass ich mir meiner nicht immer allzu sicher sein sollte, gerade wenn ich denke 100%ig zu wissen was ich mache.

Mit dem Gedanken geht es auch an die Suche nach einer passenden Grafikkarte und hier weiß ich jetzt schon, dass ich keine Ahnung habe, was in meinem Fall überhaupt Sinn ergibt. Wünscht mir Glück.

-Mittwoch-

Wo wir schon bei Computer sind. Ich habe eine Menge Tech-YouTuber abonniert, die sich mit dem Thema beschäftigen. Zum einen um auf den neusten Stand zu bleiben aber auch um zu sehen was es gibt und gab in dem Bereich.

Der Grund warum ich mich gerade auf YouTube als Quelle des Wissens fixiert habe ist, dass Computer als Thema trockener Stoff sein kann. In Büchern hantiert man vor allem mit Zahlen und Begriffen um sich, die einem die Materie näher bringen sollen, in der Regel hat man aber etwas vor einem liegen, das sich wie ein Schulbuch liest und nicht mehr als über ein Nachschlagewerk hinausgeht. Als reine Informationsquelle ist das OK, aber bei mir bleibt da meist nicht viel hängen. Wie so oft gesagt und geschrieben, ich brauche Geschichten.

Um so mehr freute es mich, als ich eher zufällig über das Buch “The Thrilling Adventures of Lovelace and Babbage: The (Mostly) True Story of the First Computer”, gestolpert bin.

Englisches Taschenbuch
Picture by Manuel Richter

Der Titel ist 2015 scheinbar nur auf Englisch erschienen, eine deutsche Fassung konnte ich jedenfalls nicht finden, und handelt von Ada Lovelace und Charles Babbage die, um es so kurz wie möglich zu halten, die Analytical Engine, den ersten mechanischen Computer, erfunden haben. Bzw. fast. Zu einem fertigen Gerät ist es leider aus verschiedenen Gründen, unter anderem den Tod von Ada Loveless, nie gekommen.

Das Buch spielt in einem alternativen Universum, in der die beiden es geschafft haben die Maschine zu bauen und mit ihrer Hilfe im alten England und im Auftrag von Königin Victoria, Verbrechen bekämpfen.

Was nach einem Steampunk Comicbuch klingt, das auf historischen Tatsachen aufbaut und mit viel Humor gespickt wurde, ist auch genau das. An der Oberfläche jedenfalls.

Detaillierte Zeichnungen runden das Buch ab
Picture by Manuel Richter

Die einzelnen Geschichten sind alle mit einem Haufen an Fakten, Hintergründen und echten Dokumenten gespickt, die einem die Materie und die Idee hinter der Analytical Engine näher bringen, ohne dabei zu einem trockenen Sachbuch zu verkommen.

In meinen Augen ein Buch, das nicht nur auf unterhaltsame Weise Wissen vermittelt, sondern auch ein Paradebeispiel dafür ist, wie man Informationen so in eine fiktionale Geschichte packen kann, dass auch was beim Leser hängenbleibt.

Achja, The Thrilling Adventures of Lovelace and Babbage beinhaltet auch Auftritte von Isambard Kingdom Brunel, den Sydney Padua, die Autorin des Buches, als Wolverine des frühen viktorianischen Englands bezeichnet. Wenn das nichts ist, dann weiß ich auch nicht.

Auch Seitenhiebe gegen die viktorianische Ära haben es in das Buch geschafft.
Pitcture by Manuel Richter

-Donnerstag-

Ich muss gestehen, es gibt Tage an denen man, was ich hier in aller Deutlichkeit sagen will und was sicher andere auch schon mitgemacht haben.

Die Aspekte, die zu so einer Situation führen können, sind vielfältig und schon große Dichter und Denker schrieben ihre Werke zu diesem Thema, das uns alle irgendwie angeht. Schämen sollte man sich dafür nicht, es gehört genauso zum Leben wie andere Dinge, über die wir im Alltag kaum nachdenken und akzeptiert haben. Selbst wenn, und das möchte ich hier in aller Nachdrücklichkeit betonen, ist es auch ein sehr persönlicher Prozess, den jeder für sich in der Gemeinschaft überwinden kann.

Widmete sich schon der überragende, wenn auch unbekannte Schriftsteller, und das in seinem allerersten Buch überhaupt, der menschlichen Psyche, die in diesen Tagen, speziell aber an Orten wie diesen und bei schlechtem Wetter.

Persönlich kann ich nur aus dem Erfahrungsschatz meines eigenen Lebens schöpfen und sagen, nach Regen kommt auch, und da kann man mir vertrauen, ganz simpel gesagt und ohne um den heißen Brei herumzureden.

Aber auch die Schattenseiten sollten nicht unerwähnt bleiben, die auf die Psyche und vor allem die damit einhergehende Zeit, die man aufwendet, nicht zu verachten ist. So schwer es einem auch manchmal fällt, körperlich und das im schlimmsten Fall ohne.

Nutzt diese Chance um euch selbst, alleine oder in der Gemeinschaft, denn zusammen schafft man Gruppen in denen man, ohne Hemmungen und Zwang, um die Probleme und Ängste angehen zu können.

Abschließen möchte ich mit einem Satz, den ich spontan dazu einmal gelesen habe.
Auch an Tagen, an denen es nichts zu sagen gibt, können wir trotzdem darüber reden.

-Freitag-

Fühlt ihr euch schon alt? Nicht? Dann habe ich hier was. Pac-Man wird heute 40 Jahre alt.

Am 22. Mai 1980 erschien in den japanischen Arcades das erste Mal der kleine gelbe Kreis auf seinem Weg durch verschiedene Labyrinthe.

Picture by Wikipedia

Über das Spiel selbst muss man glaube ich wenig sagen, weswegen ich die Gunst der Stunde mal nutzen möchte über den Pac-Man Erfinder zu sprechen, Toru Iwatani. Quasi Pac-Papa.

Geboren Januar 1955 in Meguro, einem der Bezirke Tokyos, arbeitet er seit seinem 22. Lebensjahr bei Namco, bzw. heute Bandai Namco, die kurz vorher Rechte bei Atari eingekauft hatten, um Spiele wie Breakout in Japan zu veröffentlichen. Angestachelt vom unerwartet großen Erfolg der Veröffentlichungen, überlegte Namco ihre eigenen Spiele herzustellen, die speziell auf den japanischen Markt zugeschnitten waren. Der neu eingestellte junge Mann wurde prompt der neuen Videospiel-Abteilung zugewiesen, sehr zum Leidwesen von Iwatani, der ursprünglich Flipper bauen wollte.

Als Kompromiss wurde ihm gestattet ein eigenes Spiel zu kreieren. Zusammen mit Programmierer Shigeichi Ishimura entstand so 1978 Gee Bee, eine Mischung aus Flipper und Breakout.

Das Spiel entpuppte sich zwar als nicht sonderlich erfolgreich, war allerdings der Fuß in der Tür der Videospielbranche für Namco, der mit Bomb Bee und Cutie Q zwei Nachfolger auf den Markt brachte.

Gee Bee by Namco

Iwatani unterdessen fand sich bald enttäuscht von der gesamten Branche, die scheinbar nur noch aus Spielen mit Kampf und Krieg bestanden, wie der 1979 Welthit Space Invaders oder die allgegenwärtigen Sportspiele die aus Pong entstanden.

Seine Idee war es ein Spiel zu erschaffen, das vor allem Frauen in die Arcades locken sollte, mit niedlichen Charakteren und einem einfachen Gameplay das jeder sofort versteht. Ein neunköpfiges Team wurde zusammengestellt, das innerhalb eines Jahres ein neues Spiel auf den Markt bringen sollte. Die Charaktere hießen Inky, Pinky, Blinky und Clyde, sowie natürlich Pac-Man. Für 1980 war das Spiel recht komplex entwickelt, vor allem mit den vier verschiedenen Geistern, die je eigene Bewegungsmuster hatten. Der Riesenhit wurde das Spiel im Heimatland allerdings nicht und schnell von Namcos eigenem Automaten Galaxian übertroffen. Das änderte sich im Oktober desselben Jahres, als Pac-Man den großen Teich überquerte, in Amerika aufschlug und den ersten Videospielhype verursachte, die „Pac-Mania“. Als einer der ersten Videospiele überhaupt, wurde der Titel bis zum Äußersten vermarktet, mit Lunchboxen, TV-Serien, Cornflakes und einem eigenen Musikalbum, ein Erfolg der in dem Umfang erst Nintendo mit dem NES wiederholen konnte.

Iwatani hatte, bis auf dem Ruhm an sich, nicht viel davon. Trotz des weltweiten Riesenhits bekam er weder einen Bonus, noch eine Gehaltserhöhung.

Toru Iwatani
Picture by Wikipedia

-Samstag-

Happy Birthday Perfect Dark. Am 22. Mai 2000 erschien, von den Fans lang erwartet, der spirituelle Nachfolger von Golden Eye 007, die Ego-Shooter Referenz für Konsolen.

Picture by Manuel Richter

Perfect Dark basiert auf einer erweiterten Engine von Golden Eye, die nicht nur mehr Feuermodi für die Waffen erlaubte und das Entwaffnen von Gegnern, sondern auch die KI der selbigen, verbesserte. Allerdings auf Kosten des Arbeitsspeichers.

Ohne ein Expansions Pack, das den RAM verdoppelt, bleibt einem der Singleplayer Modus verwehrt.

Picture by Manuel Richter

Ich selbst habe das Spiel erst ein Jahr später in die Hände bekommen, als gebrauchtes Modul, da Nintendo den Titel offiziell nicht in Deutschland veröffentlicht hatte.
Von der Story her muss ich aber gestehen, hat mir Golden Eye immer besser gefallen als die Geschichte um Joanna Dark.

2023, also in drei Jahren, schickt man die noch recht unerfahrene Agentin Joanna Dark zum Hauptsitz von dataDyne um einen Wissenschaftler aus den Klauen der Firma zu retten. Was ihr auch gelingt, der sich allerdings als KI in einem fliegendem Laptop entpuppt. Von hier an geht es komplett in Richtung Sci-Fi mit allem was dazu gehört. Aliens, Außerirdische die sich als Menschen tarnen, Laserwaffen und böse Mächte, welche die Erde erobern. Um ehrlich zu sein, die Story ist nett, würde aber keinen Oscar gewinnen.

Perfect Dark glänzt dafür beim Spiel selbst. War Golden Eye schon ein hervorragender Titel, welcher neue Referenzen in seinem Genre setze, setzte Perfect Dark genau dort an und verbessert das Spiel in jederlei Hinsicht. Neben dem Handling der Waffen, dem flüssigeren Spielablauf und der deutlich verbesserten KI der Gegner, sind es vor allem die offeneren Level, die mich begeistert haben.

Perfect Dark und Golden Eye
Picture by Manuel Richter

Bei jedem Shooter sind die Waffen das Salz in der Suppe und hier hat Rare ebenfalls nicht gespart. Insgesamt 42 verschiedene Schießprügel, Granaten, Raketenwerfer und Alien Gedöns, sowie ein paar Erinnerungsstücke aus Golden Eye, können für Single- und Multiplayer Modus freigeschaltet werden. Wer da nichts für sich findet, dem ist auch nicht zu helfen.

Kurz vor der Fertigstellung des Spiels entschloss sich allerdings Nintendo ein Feature aus dem Spiel wieder zu entfernen. Ursprünglich war geplant, dass Spieler per Game Boy Kamera ein Gesicht aufnehmen und als Skin im Spiel nutzen können, offiziell wurde das Feature aus Qualitätsgründen gestrichen. Da allerdings wenige Monate zuvor in den USA der Amoklauf in der Columbine Highschool stattfand, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen, wird bis heute vermutet, dass dies der wahre Grund für die Streichung des Features war.

Ein weiterer Streitpunkt ist der optimale Sprachfilter, der auf Wunsch von Nintendo of Amerika implementiert wurde. Wird der vom Spieler aktiviert, werden Passagen der Sprachausgabe, die Kraftausdrücke beinhalten, nicht abgespielt. Das führt unter anderem zu der absurden Situation, dass 30 Sekunden einer Zwischensequenz der Präsident wild mit den Armen herumfuchtelt, ohne ein Wort von sich zu geben, da zu der Zeit gefiltert wird. Kein glücklicher Anblick und für viele Fans der einzige Makel den das Spiel hat.

-Sonntag-

Sir Pommes hat mir eine weitere TV-Serie empfohlen und wieder eine japanische. Der Mann entwickelt sich langsam zu meinem Dorama-Dealer und ich nehme den Stoff dankend entgegen.
Die Show heißt Channel wa sono mama! bzw., Stay Tuned im Westen und ist auf Netflix zu finden. Ich wollte eigentlich nur in die erste Folge ansehen, habe dann aber innerhalb von zwei Tagen die Serie beendet. Das ist auch das einzige Problem, das ich mit der Serie habe. Mit fünf Folgen ist die viel zu kurz.

Channel wa sono mama! aka Stay Tuned!
(C) HTB/Netflix

Schon der Anfang der ersten Episode ist umwerfend in Szene gesetzt mit einem über drei-minütigen Longshot, also einer Einstellung ohne Schnitt. OK, so ganz stimmt das nicht. Anfangs sieht man einen Drohnenflug über Sapporo, die größte Stadt in und Präfekur-Sitz von Hokkaido, dem nördlichen Japan. Die Drohne fliegt auf ein Gebäude zu und wird mit einem schwer zu sehenden Schnitt von einem Kameramann abgelöst. Ich habe nach der Episode die Stelle immer und immer wieder, Frame für Frame angesehen, um den Schnitt zu finden. Aber alleine diese Einstellung hat mich schon überzeugt weiter zu gucken. Man sagt ja, der erste Eindruck zählt und hier hat er definitiv gestimmt.

Das Setting ist der teilweise fiktive Sender Hokkaido Hoshi (Star) Television, kurz HHTV. Hanako Yukimaru, Hajime Yamane und weitere neue Angestellte nehmen ihren Platz in den entsprechenden Abteilungen des Senders ein. Hauptcharakter ist dabei Yukimaru, die als News-Reporterin arbeitet und bei der einem sofort eine Frage in den Sinn kommt: Warum ist die da? Auf den ersten Blick scheint sie unfähig zu sein irgendetwas richtig machen zu können und wird schnell als wandelnde Katastrophe im Sender angesehen. Allerdings schafft sie es, sich mit allen gut zu stellen. Selbst mit ihrem Vorgesetzten, der eigentlich Yukimaru die gesamte Serie über nur verbessert und ihre Ideen ablehnt.

Yukimaru (l.) und Yamane (r.) haben leichte Probleme miteinander zu arbeiten
(C) HTB/Netflix

Auf der anderen Seite ist Hajime Yamane das exakte Gegenstück. Verbissen, überkorrekt und immer perfekt auf alles vorbereitet, eckt er aber oft im Zwischenmenschlichem an. Die beiden und ihre jungen Mitstreiter versuchen nun ihren Platz und Stand zu finden, während sie den Sender-Alltag meistern. Allerdings braut sich am Himmel was zusammen, mit einem der Konkurrenzsender, der ihnen die Quoten vermiest und einer großen Geschichte, die nach hinten losgeht.

Nicht nur eine witzig und unterhaltsam in Szene gesetzte Serie, sondern auch ein relativ realistischer Einblick in den Betrieb eines kleineren TV Senders.

Wie schon erwähnt, ist der Sender HHTV nur halb fiktional. Während der Name für die Serie ausgedacht und die Angestellten natürlich von Schauspielern gespielt werden, ist das Gebäude das des Senders Hokkaido Television Broadcasting Co., Ltd., genauer gesagt der ehemalige Hauptsitz und Sendestation. Das ist allerdings kein Zufall, denn Channel wa sono mama! wurde zum 50. Geburtstag des Senders produziert und ausgestrahlt, der 1968 mit seinem ersten Programm startete.

Wenig überraschend ist, dass die Serie wie so oft auf einem Manga basiert, der von Noriko Sasaki geschrieben und zwischen 2008 und 2013 von Shogakukan in Big Comic Spirits veröffentlicht wurde.

Manga Cover von
Channel wa sono mama!
(C) Shogakukan

Auf der anderen Seite wurde die Serie von Production I.G, Inc. umgesetzt, die sich bisher vor allem einen Namen im Bereich Anime gemacht haben, mit Serien wie Ghost in the Shell: Stand Alone Complex, Attack on Titan (Co-Produktion), Anime-Filme wie Panzer Dragoon und Appleseed XIII, sowie In-Game Animationen für diverse Videospiele, unter anderem Tekken 3 und Persona 5. Stay Tuned ist in ihrem enormen Portfolio bisher, die einzige Real TV-Serie.

Dieser Blick verheißt nichts gutes.
(C) HTB/Netflix

Niemand interessiert sich für die Nachrichten der letzten Woche oder das Geschwätz eines in die Jahre gekommenen Mannes.
Das hindert Dengeki Gamer nicht daran genau das einmal pro Woche nieder zu schreiben und auf aHatofMedia.de zu veröffentlichen, in der Hoffnung dass es vielleicht doch irgendjemanden interessieren könnte.

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