„Leute, wenn Ihr eine Wii U kaufen wollt, passt auf. Wirkt ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist es das mit großer Wahrscheinlichkeit auch.“
-Montag-
Ich will doch nur eine Wii U kaufen, warum ist das so schwer!
Wie in der letzten Ausgabe geschrieben, habe ich mir in den Kopf gesetzt eine Wii U zu kaufen um damit DS Spiele zu emulieren und entsprechend aufnehmen zu können. Da der Großteil meines Spaß-Budgets diesen Monat schon aufgebraucht ist, sollte die so günstig wie möglich sein. Kein Problem, dachte ich, dafür gibt es ja den Gebrauchtmarkt. Also hin zu den Kleinanzeigen und eine Suche abgespeichert. Wii U, max. 30 km um meinen Wohnort, da ich gerne abhole, und bis max. 100 €. Keine Stunde später die erste Anzeige im virtuellen Briefkasten. Wii U, mit 2 Spielen guter Zustand 50 €. Bingo, dachte ich. Gleich den Anbieter kontaktiert und ein paar Fragen gestellt. Alles lief in meinen Augen gut, bis auf die Frage nach Abholung nichts mehr kam. Keine Antwort. Nach wenigen Stunden dann eine Mail, der Anbieter würde vom Anzeigenportal gesperrt. Mist. Egal, kann passieren. Nächster Tag, neue Anzeige, diesmal eine Wii U mit einem Spiel für 35 €. Bingo die zweite, dachte ich.
Anbieter kontaktiert und wieder Fragen gestellt. Alles komplett, Konsole OK und vor allem, keine Kratzer auf dem Display des Controllers. Ja sollten wohl ein paar kleine Macken geben, aber bei 35 € nehme ich die auch mal in Kauf. Ich Interesse signalisiert und das ich gerne abholen würde. Kein Problem, sogar ein Termin wurde ausgemacht, nur auf die Frage nach der Adresse kam nichts mehr.
Gleichzeitig hatte ich noch jemand anders angeschrieben, ein Angebot für 60 € ohne Spiel, nur die Konsole mit Zubehör. Hier habe ich nur vorsichtig angefragt und Interesse bekundet. Zustand sollte OK und Kratzer nicht vorhanden sein. Wollte dann auch wieder einen Termin ausmachen und eine Abholung vereinbaren, da Angebot Nr. 2, also das für 35 €, zwischenzeitlich sang- und klanglos vom Anbieter gelöscht wurde. Ich hasse es ja, wenn man nicht wenigstens den Schneid hat eine Nachricht zu senden, um alles abzublasen.
Egal, Angebot 3 ist ja noch da und……fällt nach einer weiteren Mail auch ins Wasser. Der Anbieter wurde wieder gesperrt. Mittlerweile ist Montag, und neue Anzeigen flattern in mein Postfach. 3 von denen sind interessant, allen habe ich geschrieben. Bisher hat einer geantwortet, aber nach einem kurzen Gespräch über den Zustand, erfolgt auf die Frage der Abholung wieder nichts.
Die anderen zwei Angebote sind zwischenzeitlich gelöscht worden.
Ich will doch nur eine Wii U kaufen.
Kleiner Nachtrag, die Woche ist an dieser Stelle schon vorbei und ich habe auf insgesamt 23 Anzeigen, alle mit sehr kleinen Preisen, geantwortet und nichts ist dabei herausgekommen, außer das ich vermute das irgendjemand im Raum Dortmund und Bochum versucht Leute abzuziehen. Leute, wenn Ihr eine Wii U kaufen wollt, passt auf. Neuer Account, nur wenige Tage alt, nur Versand und ein Bankkonto das nicht zur Adresse passt. Wie immer gilt, wirkt ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist es das mit großer Wahrscheinlichkeit auch.
-Dienstag-
Puh, es gibt so Tage an denen passiert nichts. Also wirklich nichts was man schreiben könnte.
Ich gehe Morgens Einkaufen, arbeite dann ein wenig, gucke etwas fern und abends wird etwas gespielt und geschrieben. Das war’s.
Highlight dieses Tages war der kauf eines neuen Waschmittels, weil gerade im Angebot.
Ich nutze normalerweise seit Jahren ein und dieselbe Kombi aus Pulver und Weichspüler, aber wenn mal was im Angebot ist, probiere ich auch was Neues aus. Ich liebe die Gefahr.
In diesem Fall ging das ganze aber nach hinten los.
Nach der ersten Wäsche kam ein unangenehmer Geruch aus der Maschine, den ich so noch nicht hatte. Schwer zu beschreiben.
Kann passieren, wenn man die Maschine länger nicht mehr gereinigt hat. Also eine Leerfahrt mit Zitronen Saft und etwas Natron bei 90 Grad, sowie das Pulverfach mal richtig sauber machen.
Eine Stunde später duftet der ganze Raum nach Zitrone. Herrlich.
Die Wäsche ein zweites Mal in die Trommel und eine neue Fahrt beginnt. Zuversichtlich wie ich bin spiele ich etwas und komme nach Programmende zurück, nur um wieder stinkende Wäsche in den Händen zu halten.
Ich habe einen Verdacht und stecke die Wäsche ein weiteres Mal in die Maschine und spüle Sie nur. Dann etwas Waschpulver, aber kein Weichspüler rein und noch einmal waschen. Es wird langsam Dunkel als die dritte Runde dem Ende zugeht und siehe da, kein unangenehmer Geruch mehr.
Stellte sich heraus, nachdem ich mir die Packung mal genauer ansehe, das im Waschmittel schon Weichspüler enthalten ist der sich, so meine Theorie, nicht mit dem Flüssigen verträgt. Duft + Duft = Gestank, vermute ich.
Also erst einmal keinen Weichspüler mehr nutzen und die neue Packung Pulver aufbrauchen.
Es gibt wirklich Tage an denen nichts passiert, das sieht man gut daran das Ihr gerade ein paar Minuten eine Geschichte über stinkende Wäsche gelesen habt.
-Mittwoch-
Da es zum ursprünglichen Geburtstag Dengekis Diary noch nicht hab, nehme ich jetzt den US Realese zum Anlass einem ganz besonderen Spiel zu gratulieren. Super Mario Bros. 3, welches am 12. Februar 1990 in den USA aufschlug, in Japan schon Oktober 1988. Das erinnert mich immer daran wie lange man früher auf die Lokalisierung eines Spiel warten musste. So viel zum Thema früher war alles besser.
Ähm, wo war ich? Ach ja. Mario Bros 3. Von vielen geliebt, ja schon regelrecht verehrt, finde ich das Spiel…OK.
(C) Picture by Manuel Richter
Versteht mich nicht falsch, ist ein toller Titel, aber der Hype ist seinerzeit schlicht an mir vorbeigegangen. Ich hatte gerade meinen Gameboy bekommen und noch keine eigene Heimkonsole, also konzentrierte sich meine ganze Aufmerksamkeit auf die graue Keksdose.
Club Nintendo seit Dank habe ich zwar auch was von dem Spiel mitbekommen, aber erst viel später bei einem Kollegen spielen können. Nach Mario World. Ich denke, das ist auch das Problem, ich habe das Spiel nie im Kontext seiner Zeit mitbekommen und erst den, besseren, Nachfolger gespielt.
Allerdings muss ich gestehen das Mario 3 auch heute noch viel Spaß macht und mir immer wieder vor Augen führt was ein gutes Jump´n´Run benötigt. Spannende und abwechslungsreiche Level.
Nintendo hat sich hier wirklich Mühe gegeben jedem Level und vor allem jeder Welt einen eigenen Anstrich zu geben und nach Mario Bros 1 und 2 (US/EU) ein völlig neues Erlebnis zu schaffen. Vor allem die Größe war zu der Zeit enorm in meinen Augen. Zu enorm für mich. Ich verstehe bis heute nicht wie Nintendo das Spiel ohne Passwort oder Batteriespeicher ausliefern konnte.
Die Idee das Spiel in einem Rutsch durchzuspielen ist mir bis Heute fremd, dafür ist das Spiel zu groß in meinen Augen. Erfahrene Spieler kommen zwar vermutlich in wenigen Stunden durch und der Speedrun Weltrekord liegt zurzeit bei rund einer Stunde und 10 Minuten, aber so spielt man normalerweise kein Spiel. Man will lernen, erforschen und vor allem Erfolge feiern. Idealerweise auch noch jeden einzelnen Level spielen und schaffen. Das sehe ich nicht beim NES Original. Das wusste scheinbar auch Nintendo weswegen man, wie ich vermute, die Warp-Flöten eingebaut hat, mit denen man recht schnell durch das Spiel kommt. Eine Art erspielbares Level Menü. Aber auch die muss man ja erst einmal finden.
Nein, ich hatte erst richtig Freude mit Mario Bros 3 in Super Mario All Stars auf dem SNES, Speicher sei Dank.
(C) Picture by Manuel Richter
-Donnerstag-
Geht es nur mir so oder werden Game Trailer immer verwirrender?
Man ist es ja mittlerweile gewohnt das man nach Strich und Faden belogen wird von bestimmten Firmen. Gerade was die Grafikqualität angeht und das ein Spiel nicht unbedingt alle Features ab Start hat, die versprochen wurden. Update und DLC sei Dank.
Was ich aber seit einiger Zeit beobachten kann, ist das mich die kleinen Werbefilmchen verwirrt zurücklassen. Was genau habe ich da gerade gesehen? Bei Spielen, die ich durch Trailer das erste Mal sehe, frage ich mich oft hinterher essenzielle Dinge wie, Retail ja oder nein, Multiplayer oder nicht oder schlicht um was für eine Art Spiel es sich überhaupt handelt.
Ohne jetzt Namen nennen zu wollen, ein Beispiel.
Der Trailer besteht nur aus kleinen, wenige Sekunden langen Shots die teile von Super Helden zeigen die, so vermute ich, im Spiel vorkommen. Dazwischen immer wieder die großen Namen des Spielstudios, Publisher und der Firma unter deren Lizenz das Spiel entsteht. Das Voice-over erzählt ebenfalls nichts vom Spiel selbst. Es hört sich mehr nach einer Hintergrundgeschichte an, obwohl Geschichte hier auch übertrieben ist. Nach knapp 50 Sekunden ist der Spuk auch schon wieder vorbei. OK, das war nur ein Trailer, der zeigen soll das der Titel in Arbeit ist, geschenkt. 2 Jahre später ein echter Spieltrailer mit Ingame Grafik, der aber ebenfalls nur aus Filmsequenzen besteht, kein wirkliches Gameplay. Aber dafür der Hinweis das man ja schon einmal die Beta vorbestellen kann. Zwischenzeitlich gibt es eine Handvoll Filmchen zu angucken, keines zeigt irgendeine Art von Gameplay Mechanik, nur die beliebten Helden.
Es wird schlicht nur mit dem großen Namen gespielt und Erwartungen geweckt die man vermutlich eh nicht erfüllen kann. Da ich aber kein Fan des Franchise bin, interessiert mich nur das Spiel selbst und da habe ich nach knapp 3 Jahren immer noch keine Ahnung, um was für ein Spiel es sich überhaupt handelt, nicht einmal die Website sagt um was genau es geht. Es könnte sich um einen Küchensimulator handeln in denen die Helden die Welt retten müssen. Ich weiß es schlicht nicht. Man kann schon das Spiel aber hier direkt schon vorbestellen. Der Titel soll im Übrigen in nur wenigen Monaten erscheinen. Ach Sorry, wurde ja um ein halbes Jahr verschoben.
Ich verstehe den Wunsch der Hersteller sich im besten Licht darzustellen, aber wenn ich nicht begreife was du mir verkaufen willst, ist das Spiel für mich uninteressant.
Daher immer wieder mein Rat, nichts vorbestellen. NIE, außer man weiß genau was man bekommt.
-Freitag-
Der Tag beginnt früh, noch bevor die Tore sich öffnen. Die Gladiatoren haben Ihre Plätze eingenommen, der Kampf beginnt in wenigen Minuten. Mitten in der Menge steht ein neuer, unerfahrener Mann und wird von den Veteranen fast erdrückt. Der Jüngling sieht sich um. Ein alter ergrauter Mann mit nur einem Auge. Seine Sehkraft hat er vor Jahren schon verloren. Weiter hinten ein Mann mittleren Alters, der panisch eine Beruhigungstablette schluckt und vor Ihm ein Hüne der aussieht als könnte er seinen Kopf mit bloßen Händen zerschmettern.
Unser junger Freund bekommt es mit der Angst zu tun, aber der Wille zu siegen lässt ihn an Ort und Stelle verweilen. Ein letztes Mal tief einatmen. Die Uhr schlägt 7, es beginnt. Wie viele es wohl diesmal nicht schaffen?
Die Tore öffnen sich und die Männer stürmen in das Gebäude, vorbei an der Bäckerei und den Einkaufswagen hin zu den Blumen. Rosen, wo sind die Rosen? Zu spät, der Berg der vor Ihm stand hat sich die letzten geschnappt.
Panisch sieht er sich um. Neben Ihm streiten sich 2 Männer um eine Primel im Topf, als er unter dem Regal einen Strauß entdeckt. Muss herunter gefallen sein. Als er sich nach dem Bündel bücken will schnell eine Hand von hinten zum Gewächs. Es kommt zum Handgemenge. Der junge Mann ist sichtlich unterlegen als der Mann mit der Augenklappe nach seiner Hand grifft und ihn aus dem Pulk zieht. Er hat den Strauß noch in der Hand, etwas ramponiert, aber alle Blüten intakt. Dein erstes Mal? Du musst aufpassen. Verstecke sofort was du erbeutet hast, oder die Aasgeier werden versuchen es dir aus der Hand zu reißen. Schnell versteckt er die Blumen unter dem Mantel und bevor der junge Mann sich bedanken kann, ist der Einäugige auch schon wieder weg.
Keine Zeit für Sentimentalität, du hast erst die Hälfte geschafft. Zu den Pralinen.
Die Regale sind leer gefegt, nichts mehr zu finden. Ein Gang weiter versucht ein kleiner Hänfling jemanden eine Schachtel mit viel Geld abzunehmen. Keine Chance, das weiß auch der junge Mann, hier geht es um mehr als schnödes Geld. Plötzlich erspäht er einen einsamen Einkaufswagen und neben Wocheneinkauf und Blumen, eine Schachtel Pralinen. Traube Nuss, besser als nichts. Langsam schleicht er sich an den Wagen und will hineingreifen, als sich von hinten ein Schatten über Ihn legt. Der Einkaufwagen gehört dem 2 Meter Mann.
Mit beherztem Griff schnappt sich der junge Mann die Pralinen, der Berg hinter Ihm her.
Zwischen Toilettenpapier und Taschentüchern findet er einem Moment Schutz, der Riese wandert wie ein Bluthund die Regale entlang und schnaubt dabei wie ein Bulle.
Aus dem Augenwinkel kann man das Ziel sehen und gerade wird, unbemerkt von den anderen, eine zweite Kasse geöffnet.
Das ist deine einzige Chance. Mit dem Mut der Verzweiflung springt der junge Mann aus seinem Versteck und rennt richtig Kasse 2, bleibt dabei aber nicht unbemerkt.
Langsam, aber mit kräftigen Schritten verfolgt ihn eine schnaubende Lok. Die Kassiererin setzt sich und öffnet die Kasse. Der Junge Mann legt die Ware aufs Band, das sich langsam richtig Kasse bewegt. Das Schnauben hinten wird immer lauter. Bamm, Bamm, Bamm, Piep, die Blumen sind eingescannt. BAMM, BAMM, BAMM, Piep, die Pralinen sind eingescannt. Das macht 7,48 €. Mit zitternder Hand reicht er der Kassiererin einen 10 € Schein. In diesem Moment erreicht der Berg die Kasse und greift in Richtung Gesicht des jungen Mannes, der steht wie versteinert da und kann schon den heißen Atem seines gegenüber spüren. Vorbei, alles umsonst. Plötzlich hätte der Riese inne, kurz vor seinem Gesicht. Mal gewinnt man, mal verliert man, spricht der Hühne mit sanfter Stimme und geht zurück zu seinem Einkaufwagen. Neben dem jungen Mann eine Schale mit Wechselgeld.
Auf seinem Weg zurück nach Hause, vor dem Laden viele Männer die weinend in einer Ecke sitzen und sich gegenseitig Trost spenden. Sie hatten nicht so viel Glück. Vielleicht nächstes Jahr.
Den Abend verbringt der junge Mann, gemeinsam mit seiner neuen Freundin, im Krankenhaus. Sie kennen sich erst seit 2 Monaten und sie allergisch gegen Nüsse.
-Samstag-
Und noch einmal Kleinanzeigen, diesmal aber mit Happy End, wenn man so will.
Ich gucke mich recht viel beim Onlineresteladen um und finde da eigentlich fast immer etwas, auch dieses Mal ein Paket mit altem Foto Krams, allem voran ein schöner alter Elektronen Blitz mit separatem Kraftteil, so die Anleitung, also ein Blitz mit externem Akku Pack zum Schultern. Das Ding ist aus den 1960er Jahren und dem entsprechend nicht funktionsfähig, da die Akkus längst den Geist aufgegeben haben.
Aber um den Blitz soll es gar nicht gehen, sondern um den Umstand das ich bei Kleinanzeigen immer alles abhole, was durchaus interessante Blüten treibt, denn man sollte sich am besten vorher genau ansehen, wo das Gewünschte denn abzuholen ist. Mitten in der Stadt, gut zu erreichen, oder irgendwo im nirgendwo. Bei mir war letzter der Fall.
Ach, habe ich schon erwähnt, dass ich kein Auto habe?
Die Reise beginnt in einem eh schon verschlafenem Nest mit kleinem Bahnhof, der aber wenigstens direkt von mir zu Hause zu erreichen ist, also bis dahin, kein Problem. Von dort geht es mit einem kleinen Bus direkt zur Haltestelle die dem Verkäufer am nächsten liegt. Auf dem Papier, also kein großes Ding, wenn da nicht ein paar Kleinigkeiten wären.
Der Bus entpuppt sich als Kleinbus im direkten Sinne, denn es passen nur maximal 12 Leuten rein, inkl. Fahrer. Ist aber kein Problem, außer mir und dem Ton Kamera Kumpel sitzt niemand mit uns im Bus. Der Fahrer wiederum scheint die Strecke im Schlaf zu beherrschen, denn der rast wie ein Wilder um die Kurven. Dass mir dabei mulmig wird, liegt vor allem daran das auf der Straßen die wir befahren, höchstens zwei schmale Wagen nebeneinander passen und dementsprechend die entgegen kommenden Autos recht nah an uns vorbeifahren. Richtig unangenehm wurde mir aber als es bergauf um die Kurven ging, nah an Böschungen vorbei und das mit höherem Tempo als mir Lieb war. Aber der Fairness halber muss ich sagen, der Fahrer wusste was er macht, nur mein Kopf wollte das nicht so richtig glauben und hat Panik geschoben.
Vorbei an Dörfern die Ihren Namen zu Recht tragen und Gegenden mit, viel…..Gegend, erreichen wir die gewünschte Station. Erst mal Luft holen und das für eine lange Zeit.
Die Sachen waren schnell abgeholt und nach knapp 20 Minuten lockt der Sitz an der Haltestelle. Für die nächsten 2 Stunden.
Jupp, der Bus kommt hier samstags alle 2 Stunden, spricht, die Strecke wird hin und zurück von nur einem Wagen betrieben. Kein Wunder das hier jeder mindestens ein Auto hat.
Stellt sich heraus, die Strecke wird von einem sogenannten „Rentnerbus“ befahren, für ältere Leute, die nicht mehr Autofahren können, aber noch einkaufen wollen.
Es wird Dunkel und mir ist kalt.
Auf der Rückfahrt, mit demselben Fahrer, der uns anguckt als würde er Geister sehen, ist der größte Vorteil die Heizung und das ich in der Dunkelheit die Böschungen nicht mehr sehen kann.
Angelangt am Bahnhof geht es dann ganz schnell. Zug und Bus sind pünktlich und ich nach weniger als einer Stunde wieder zu Hause. Das lange warten war zwar nervig, aber man hat wenigstens eine neue Gegend gesehen. Das nächste Teil kaufe ich aber trotzdem wieder aus Städten, deren Name ich kenne.
-Sonntag-
Den Sonntag widme ich ganz der lieben OcarinaOwl, die auf unserem Discord Server ein Buch gepostet hat, hat das sie zufällig erblickte und dachte, das könnte etwas für den Mann sein der sich in letzter Zeit viele Bücher gekauft hat. Ein Fotobuch über Katzen in Japan. Ja, ist etwas für mich und wurde auch sofort gekauft, da recht günstig, also gibt es wie versprochen, hier meine Eindrücke zum Buch.
Zuallererst, ich bin kein Katzenfreund. Das liegt zu einem großen Teil daran, das ich allergisch gegen die Biester bin und auch der einzige Egoist in meiner Wohnung sein möchte.
Ich kann allerdings mit gutem Gewissen sagen, das eine Katzenbuch Allergie nicht vorliegt und ich den Fellbällen so ganz ohne schnäuzen, tränen und Atemnot sogar etwas abgewinnen kann. Ein wenig zumindest.
Was mich aber wirklich interessiert sind die Bilder an sich, die Komposition und Umgebung. Tierfotos werden nun einmal aus anderen Perspektiven aufgenommen als z. B. Menschen, Gebäude, oder Menschen in Gebäuden und sind daher eine gute Ergänzung zu meinem Portfolio an Fotobüchern, die ich immer gerne als Inspiration hernehme.
Das Buch „Katzen in Japan – Eine Reise durchs Land der Schmusetiger“ des französischen Fotografen Alexandre Bonefoy ist 2013 in Frankreich erschienen und 2015 ins Deutsche übersetzt worden. Ich vermute, der geringe Preis liegt am Alter des Buches.
Im Vorwort erfahren wir das der gute Man sich zwar 2010 nach Japan begeben hat, aber eigentlich nicht um speziell Katzen zu fotografieren. Viel mehr ist ihm aufgefallen das die Vierbeiner nahezu überall im Land der aufgehenden Sonne anzutreffen sind, sei es in der Popkultur oder in freier Wildbahn.
Neugierig wie der Man zu sein scheint, hat er sich auf die Suche nach den Tieren gemacht, um die in allen Lebenslagen und an verschiedenen Orten fotografieren.
Dabei heraus gekommen ist ein Fotoband der auf über 230 Seiten Katzen die niemandem gehören, quasi Vorstadt Streuner, in unterschiedlichen Situationen zeigen, teilweise im Portrait, meist in Ihrer natürlichen Umgebung. Die Fotos sind unheimlich gut gelungen und man merkt das viel Arbeit und Liebe in das Werk geflossen sind, was man auch an den Illustrationen und Texten festmachen kann, welche die Fotos begleiten und in Kategorien unterteilen. Eine gelungene Mischung in der Tier und Bild im Vordergrund stehen.
An sich könnte ich hier schon eine Kaufempfehlung abgeben und euch raten schon einmal Platz im Bücherregal zu schaffen, aber ich möchte noch was Persönliches hinzufügen, denn in meinen Augen bietet das Buch etwas mehr als der Einband verspricht.
Ignoriert man auf vielen Bilder die Katzen, oder nimmt sie nur als Teil des gesamten Fotos wahr, zeichnet Alexandre Bonefoy mit seiner Kamera das Bild eines recht unbekannten Landes.
Ein Japan das abseits der Hauptstraßen und geschäftigen Passagen, noch Orte der Ruhe und Entspannung bietet, in denen ganz normale Menschen leben und Ihrem Tageswerk nachgehen. Kaum ein Tourist bekommt diese Seite eines eigentlich gut dokumentierten Landes zu Gesicht, geschweige denn, das darüber groß berichtet wird. Da ist es sehr erfrischend einmal Bilder dieser Seite zu Gesicht zu bekommen, um einen kleinen Einblick in das andere Japan zu bekommen und sei es in einem Buch, in dem es eigentlich um Katzen geht.
Niemand interessiert sich für die Nachrichten der letzten Woche oder das Geschwätz eines in die Jahre gekommenen Mannes.
Das hindert Dengeki Gamer nicht daran genau das einmal pro Woche niederzuschreiben und auf aHatofMedia.de zu veröffentlichen, in der Hoffnung das es vielleicht doch irgendjemand interessieren könnte.
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